Super Bowl 2018:
Werberelevante sind heiß aufs Football-Finale
Schon zwei Wochen vor dem Super Bowl am 4. Februar sieht es so aus, als ginge die Rechnung von ProSieben auf: Der Sender erreicht bereits mit den Halbfinalspielen gute Quoten.
Die Halbfinalspiele haben fast so viele Menschen in Deutschland verfolgt wie 2017 das Finale: Super Bowl - läuft! Die Senderverantwortlichen bei ProSiebenSat.1 dürften sich zur Entscheidung gratulieren, in diesem Jahr nicht nur das Hyper-Sportereignis von ProSieben Maxx und Sat.1 zum Flagschiff ProSieben geholt zu haben, sondern auch intensiver von den Playoffs zu berichten.
Gestern ging es im US-Football um die beiden Super-Bowl-Teilnehmer: Qualifiziert haben sich am Ende Vorjahressieger New England Patriots und die Philadelphia Eagles. Die vier Quarter im Spiel der Patriots gegen Jacksonville schauten zwischen 21 Uhr und nach Mitternacht noch 1,30 Millionen (4,1 Prozent) bis 1,05 Millionen (3,1 Prozent) Menschen an - das bedeutete zwischen 8,7 und (nach Mitternacht) 14,5 Prozent der werberelevanten 14- bis 49-Jährigen. Zum Vergleich: 2017 kam das Finale (nach 0 Uhr) auf 1,23 Millionen Zuschauer. Die gestrige zweite Partie der Eagles schalteten trotz der Sendezeit zwischen 0.40 Uhr und 3 Uhr immer noch 380.000 bis 530.000 Zuseher ein.
Bemerkenswert ist, dass die Patriots im deutschen Fernsehen nicht nur gegen ein starkes Jacksonville, sondern auch gegen das traditionell viel geschaute Dschungelcamp antraten. Das musste am Show-Sonntag eine heftigere Quotendelle hinnehmen als sonst am jährlich etwas gedämpfter laufenden dritten Abend: Zwar waren 20,2 Prozent aller Zuschauer dabei, aber mit 5,2 Millionen eine gute Million weniger als 2017. Da lief bei den Patriots gerade das dritte Quarter mit 1,18 Millionen Zuschauern.
Wird deutsche Werbung super-bowlig?
ProSieben also im Glück - mit den Quoten, aber auch in Sachen Werbeblock. SevenOne Media berichtet von einer "hohen Nachfrage und einer entsprechend hohen Auslastung", sowohl im TV als auch im Digitalbereich. Sämtliche Branchen seien mit Spots im Umfeld der Übertragung vertreten. "Den Super Bowl am 4.2. auf ProSieben haben unter anderem Bitburger, Intersnack (Chio Chips), KFC, Procter & Gamble, Media-Markt und Sony belegt", teilt der Vermarkter auf Anfrage mit.
Zumindest die Chipsmarke Chio scheint das Potenzial des US-Sportereignisses auch erkannt zu haben. Im Social Web setzt Werbekunde Chio kurze Erklär-Clips ein, die mit der ProSieben-Sportsendung Ran unter #rannfl und #ranNFLsuechtig und mit dem Sender per @ProSieben verknüpft sind. Mit Chio-Chipstüten in tragender Rolle spielen die Werbespots wichtige Fachbegriffe aus dem Football nach, zum Beispiel das so wichtige "Interception" (wenn einer der Verteidiger den Ball der Angreifer aus der Luft fängt) oder "Snap" (die Ballübergabe des Centers des Offensivteams durch die Beine nach hinten, zum Beispiel an den Quarterback, den Spielmacher). Der Titel "An jedem verdammten Sonntag" ist eine Anspielung auf Oliver Stones gleichnamigen Football-Film aus dem Jahr 1999.
2017 gehörte ein Western für Nutella (Ferrero) zu den spärlichen Höhepunkten in deutschen Super-Bowl-Werbeblock. Intensiv gebucht hatten außerdem Procter & Gamble und Parship. Schwartau hat für Conry-Riegel sogar eigene Super-Bowl-Spots produziert. 27 Werbepausen hatte es im 2017er-Finalspiel gegeben, 150 Werbespots wurden ausgestrahlt.
Pringles teasert Premiere an
In den USA tröpfeln die Super-Bowl-Teaser und -Clips derweil noch spärlich ins Netz. Außer Stella Artois, Skittles und Pepsi deuten bisher M&M's, Doritos und der Neueinsteiger Pringles an, was den Zuschauer am 4. Februar erwartet.
Doritos und Mountain Dew (beide PepsiCo) inszenieren eine Konfrontation zwischen ihren Marken Blaze und Ice und den Schauspielgrößen Peter Dinklage und Morgan Freeman (Agentur: Goodby Silverstein & Partners).
Newcomer Pringles hat den Komiker Bill Hader als "Terry the Pilot" engagiert.
Derweil präsentiert M&M's Kritiker voll des Lobes. Worauf sich das bezieht, wird beim Super Bowl in zwei Wochen enthüllt.
Wenn da nicht ne Schippe mehr kommt, wird sich unser Lob allerdings in Grenzen halten. Zum Glück hat bereits Teaser 2 einen höheren Unterhaltungswert - und Danny DeVito als Testimonial.
Weitere Werbekunden, die inzwischen bekannt geworden sind, sind Verizon (erstmals seit 2011), Squarespace (mit Keanu Reeves), die Filmproduzenten Paramount und Universal, Intuit und Turbo Tax.
Nicht dabei sind in diesem Jahr Google und Youtube, Buick, GoDaddy, Fiji Water und Wonderful Pistachios.