Russische "Knaller":
Werberat: Beschwerden wegen Kriegsbezug
Zwar hat der Deutsche Werberat seit Kriegsbeginn in der Ukraine Beschwerden wegen unangemessener Werbung mit Kriegsbezug erhalten, doch geht die Werbewelt generell sensibel mit dem Thema um.
Der Deutsche Werberat registriert unter dem Eindruck des russischen Kriegs in der Ukraine Beschwerden gegen hiesige Werbung. "Ja, wir hatten insbesondere in den Anfangsphasen einige Beschwerden", sagte die Geschäftsführerin des Werberats, Katja Heintschel von Heinegg, der Deutschen Presse-Agentur. An das Gremium kann man sich wenden, wenn man Werbung für unangemessen hält.
Es sei etwa um Werbung im Einzelhandel gegangen, bei der russische Produkte als "Knaller" beworben worden seien. "Das war dann häufig so, dass die Angebotsprospekte bereits im Vorfeld vor dem Kriegsausbruch gedruckt waren", sagte Heintschel von Heinegg. Die Unternehmen hätten umgehend reagiert und die Werbung zurückgezogen. Auch habe es eine Beschwerde zu einem Radiospot gegeben, in dem eine Warnsirene vorgekommen sei. Das Unternehmen habe dann mit Kriegsbeginn ebenfalls reagiert.
Sie ergänzte: "Wir bemerken seit Beginn des Ukraine-Kriegs eine erhöhte Sensibilität bei den Beschwerdeführenden zu jeder Form von vermuteter Kriegsassoziationen in der Werbung." Umgekehrt sehe man, dass die werbenden Unternehmen verantwortungsvoll agierten und bereits von sich aus, als unpassend empfundene Motive oder Spots gar nicht erst schalten oder nach einem Hinweis des Werberats sofort einstellten. (dpa/st)