
Werbe-Dienstleister Flyeralarm wird Hauptsponsor der FC Bayern-Basketballer
Im neuen "Audi Dome" sollen die Basketballer des FC Bayern München Sportgeschichte schreiben. Der Hauptsponsor der Hoeneß-Truppe kommt aus der Werbebranche: Flyeralarm hat sich auf Druck und Werbetechnik spezialisiert. W&V Online hat mit CEO Thorsten Fischer über ein ungewöhnliches Sponsoring-Projekt gesprochen.
Der Druck- und Werbetechnik-Dienstleister Flyeralarm aus Würzburg wird neuer Hauptsponsor des FC Bayern München in der Basketball-Bundesliga und im Eurocup. Flyeralarm löst damit die DAB Bank - Tochter der Unicredit - ab, deren Schriftzug in der vergangenen Aufstiegssaison die Brust der Münchner Basketball-Profis zierte. Der Vertrag mit Flyeralarm läuft drei Jahre und gilt auch im Falle eines Abstiegs. Über die Vertragshöhe wurde Stillschweigen vereinbart. Die FC-Bayern-Basketballer tragen ihre Heimspiele künftig im Münchner Audi Dome, der umgebauten Rudi-Sedlmayer-Halle, aus. W&V Online hat mit Flyeralarm-Chef Thorsten Fischer über dessen Engagement im Sport-Sponsoring und bei den FC-Bayern-Basketballern gesprochen.
Herr Fischer, was hat in Deutschland mehr Potenzial: Frauen-Fußball oder Männer-Basketball?
Die Zuschauerzahlen bei der Frauen-Fußball-WM waren sehr gut. Das stellt niemand in Frage. Aber die Popularität eines Dirk Nowitzki und die Euphorie um den Aufstieg des FC Bayern München in die Basketball-Bundesliga (BBL) zeigen, dass Basketball ganz klar das Potenzial hat, in Deutschland zum beliebtesten Sport nach Fußball zu werden. Beim Schlagerspiel zwischen dem FC Bayern und Würzburg Baskets war die Olympiahalle mit über 12.000 Zuschauern ausverkauft.
In München haben es alle Sportarten außer Fußball traditionell sehr schwer. Es gibt da wenige Erfolgsstorys. War es deshalb nötig, dem FC Bayern in seinem ersten Jahr in der BBL gleich eine Wildcard für den Eurocup zu schenken?
Das ist eine sportpolitische Entscheidung, die ich nicht beurteilen kann. Aber natürlich profitieren alle von dieser Entscheidung: die gesamte BBL, das Fernsehen und wir als Sponsoren. Natürlich ist in München der Fußball mit dem FC Bayern als europäischem Spitzenclub sehr, sehr präsent. Das heißt aber nicht, dass andere Vereine und Sportarten hier weniger erfolgreich sind. Die Basketball-Abteilung des FC Bayern ist hierfür das beste Beispiel.
Wie passt Basketball in die Marketingstrategie von Flyeralarm?
Basketball passt wunderbar zu uns, weil der Sport für Geschwindigkeit, Präzision, Dynamik und Teamgeist steht – das sind Dinge, die auch bei der Herstellung und dem Vertrieb von Drucksachen besonders wichtig sind. Dazu ist Basketball, was die Vermarktung in Deutschland angeht, eine recht junge Sportart. Auch Flyeralarm ist ein junges und dynamisches Unternehmen.
Welche Vereine und Sportarten unterstützen Sie noch?
Wir sind als Bandenwerber bei allen Spielen der Fußball-Nationalmannschaft sowie bei den Spielen der Vereine FC St. Pauli und Fortuna Düsseldorf präsent. Bei den s.Oliver Baskets in Würzburg sind wir Bandenwerber und VIP-Partner. Wir sind außerdem Titel-Sponsor der Flyeralarm-Ruder-Bundesliga. Dazu sponsern wir den Weltmeister im Langstrecken-Freiwasserschwimmen, Thomas Lurz, und den Deutschen Squash-Meister Simon Rösner.
Flyeralarm expandiert in Europa. Wo sind Sie bereits vertreten und wohin soll es noch gehen?
Wir produzieren nur in Deutschland, haben aber eigene Niederlassungen bzw. Firmentöchter in Österreich, Spanien, Italien, in den Niederlanden, in Großbritannien sowie in Polen. Im Laufe des Jahres werden Frankreich und Ungarn dazukommen. Unser Ziel ist es, früher oder später in allen Ländern vertreten zu sein.
Ihr Marken-Claim lautet „Powered by Print“. Gehört zu diesem Claim nicht ein bisschen Mut in diesen Zeiten, da Print von vielen für tot erklärt wird?
Das hat überhaupt nichts mit Mut zu tun. Ich bin mehr denn je davon überzeugt, dass Print eine Zukunft hat. Es gibt natürlich Veränderungen, ja. Bei manchen Produkten sind Rückgänge zu verzeichnen. Aber auf der anderen Seite gibt es heute doch auch viele neue Möglichkeiten und Produkte, die sich immer größerer Beliebtheit erfreuen – zum Beispiel Fotobücher. Interview: Markus Weber