Lesetipp zu Trollen:
Wenn der Feind ein Social-Media-Redakteur ist
Die Seiten von "Spiegel", "FAZ" oder "SZ" sind das Ziel von Uwe Ostertag: Die "FAZ" skizziert einen Troll und Angstgegner. Ein Lesetipp!
Die Aufregungskultur im Social Web schreckt professionelle Schreiber ab, schafft aber reichlich Raum für die so genannten Trolle. Was sind das für Menschen? Einen geradezu fanatischen Verfasser von Leserkommentaren hat die "FAZ" aufgespürt. Er heißt Uwe Ostertag. Der Frührentner dürfte mit ein Grund dafür sein, dass die ersten Nachrichtenseiten ihre Kommentarleisten ausradieren. Unter der Überschrift "Ich bin ein Troll" skizziert Autor Timo Steppat auf FAZ.net den Werdegang des 55-Jährigen aus dem fränkischen Ochsenfurt – vom braven Leserbriefschreiber hin zum Stänkerer, dessen Feinde die Social-Media-Redakteure bei Spiegel Online, FAZ.net oder Süddeutsche.de sind.
Auf rund 200 Kommentare pro Tag bringt es der wütend wirkende Frührentner demnach inzwischen. "Jeden Tag spuckt Uwe Ostertag seinen Hass ins Netz. Er kämpft gegen alles und nichts. Sein größter Wunsch: ‚So ein richtiger Shitstorm.‘ Ostertag will das, wovor sich andere fürchten. Er will Streit. Er will Prügel", schreibt Timo Steppat.
Vielen Dank an Timo Steppat, dass er dem oft unerklärlichen Hass, der Redaktionen aus dem Netz entgegenschlägt, mit dem gelungenen Porträt über Uwe Ostertag ein Gesicht gegeben hat! Übrigens: FAZ.net lässt auch unter diesem Stück Leserkommentare zu. Um die 160 Meinungen sind nach drei Tagen zusammen gekommen.