Ebiquity sondiert Werbeumfeld:
Wenigstens einer wird mit dem "Bachelor" reich
... und zwar der Sender RTL: Ebiquity zählt dank Kunden wie Nivea, L‘Oréal oder Amarula brutto mehr Werbeumsatz denn je.
Fast 16 Millionen Euro brutto hat RTL mit klassischer Fernsehwerbung, Sponsoring und Promotion im Umfeld der alljährlichen Kuppelshow "Der Bachelor" eingenommen – mehr denn je, analysiert Ebiquity. In der aktuellen Staffel, die der Kölner Privatkanal am Mittwochabend mit 3,43 Millionen Gesamtzuschauern beendete, wählte der Junggeselle Leonard Freier aus 22 Kandidatinnen die 25-jährige Leonie aus Itzehoe aus und überreichte ihr die letzte Rose.
In so einem Umfeld wollten dieses Jahr nach Angaben des Media- und Marketingberatungsunternehmens vor allem Nivea, L’Oréal, Amarula oder auch die Deutsche Telekom werben; fast alle waren auch im Vorjahr dabei. Nivea trommelte dieses Jahr besonders eifrig - und holt sich damit nach einem Jahr Pause das Werbekrönchen von Vorjahres-Top-Spender Garnier/L’Oréal zurück. Damit ist bewiesen: Wenn sich 22 Ladies für einen Herren stylen, dann fehlt Kosmetikwerbung nicht.
Vielleicht liegt es auch an der unübersehbaren Rückkehr der Beiersdorf-Marke Nivea, dass "Der Bachelor" aus Umsatzsicht einen neuen Rekord gestemmt hat. Dietmar Kruse, CEO Continental Europe beim Media- und Marketingberatungsunternehmen Ebiquity, weist auf die positive Langzeitentwicklung des Formats hin:
"Seit dem Start der jährlichen Staffelausstrahlung in 2012 konnte RTL mit ‚Der Bachelor‘ die Brutto-Werbeausgaben um bis zu 68,5 Prozent steigern, allerdings auch durch eine Ausweitung der Werbezeit seit 2014."
Lediglich im vergangenen Jahr sei ein leichter Rückgang der Werbeinvestitionen erkennbar gewesen, schränkt der Ebiquity-Manager ein. RTL dürfte die gerade abgelaufene Staffel als "erfreulich" ansehen, zumal sie mit 15,96 Millionen Euro einen neuen Höchstwert bei den Brutto-Werbeausgaben erzielt habe, meint Kruse. Wenigstens einer wird mit dem "Bachelor" reich. Zuvor hatte schon der gute Lauf des Dschungelcamps zum Jahresauftakt die Kassen der Kölner gefüllt.
Hier die Entwicklung der Erlöse des Formats über die Jahre hinweg:
Das positive Ergebnis beruhe unter anderem "auf längerfristigen Buchungen von Werbepartnern, die eine treue Identifikation mit dem Sendungsumfeld zeigen", führt Dietmar Kruse aus. Zu ihnen zählt Amarula. Die Likörmarke ist und bleibt der wichtigste Partner der RTL-Reihe. Amarulas Bruttoausgaben im Umfeld des "Bachelor" haben gegenüber 2015 sogar um rund zehn Prozent zugenommen.
Interessant: Dieses Jahr hat Procter & Gamble den "Bachelor" im großen Stil entdeckt – für Pampers-Reklame. Laut Ebiquity erreicht die Windelmarke im Ranking der hier betrachteten Bruttospendings Platz vier. Aber für echten Bedarf an Pampers müsste es erst einmal langfristig mit dem "Bachelor" und seiner Auserwählten klappen ...