Studie:
Wenig Ahnung von der Digitalen Transformation
Alle Welt redet davon. Doch verstanden haben es nur die wenigsten: Eine Studie von Cherwell Software untersucht, inwieweit die Digitale Transformation und Technologien wie KI schon in deutschen Unternehmen angekommen sind.
Jeder zehnte Arbeitnehmer in Deutschland weiß nicht, was unter dem Begriff "Digitale Transformation" zu verstehen ist. Jeder fünfte Angestellte fühlt sich durch den Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) bedroht, traurig oder verwirrt. Und nur sieben Prozent würden ihren Arbeitgeber als Innovator bei neuen Technologien bezeichnen. Das sind die Kernergebnisse einer internationalen Studie, die das britische Markt- und Meinungsforschungsinstitut YouGov im Auftrag von Cherwell Software, einem Lösungsanbieter für Enterprise-Service-Management-Software, online durchgeführt hat.
Demnach ist der Kenntnisstand, was mit "Digitaler Transformation" gemeint ist, in der Arbeitnehmerschaft breit gefächert: So reichen die Antworten von sehr genauen Einschätzungen bis zu völliger Ahnungslosigkeit. Während 24 Prozent darunter den Einsatz von Technologien zur Verbesserung von Produkten und Dienstleistungen, um Wachstum und Effizienz zu fördern, verstehen, glauben 15 Prozent, dass damit die Entwicklung hin zu einem papierfreien Büro gemeint ist. 10,1 Prozent wissen es schlichtweg nicht und drei Prozent vermuten dahinter die Erstellung eines Webauftritts für das Unternehmen.
Nicht viel besser sieht die Einschätzung von KI aus: Zwar ist mit 30 Prozent die Mehrheit der Befragten von KI fasziniert. Und jeder Vierte (26 Prozent) beschreibt seine Einstellung als "optimistisch". Doch fast ein Viertel (23 Prozent) der Studienteilnehmer steht der Entwicklung eher skeptisch bis negativ gegenüber: 15 Prozent fühlen sich bedroht, jeweils vier Prozent sind bei dem Thema "traurig" und "verwirrt".
Nahezu katastrophal ist das Urteil, das die Beschäftigten in Bezug auf die Innovationsfreude ihrer Arbeitgeber fällen: Nur jeder Siebte würde seinen Chef als Innovator bezeichnen, wenn es um die Einführung von neuen Technologien zur Verbesserung von Produkten und Dienstleistungen geht. Immerhin 18 Prozent sehen ihren Arbeitgeber als "Early Adopter", der neue Technologien regelmäßig sehr früh anwendet. Dem gegenüber stehen 55 Prozent, die warten, bis die Technologie allgemein verfügbar ist oder bereits flächendeckend eingesetzt wird.
Immobilienbranche hat das Change Management am besten im Griff
Auch die Umstrukturierungsprozesse, die die Digitale Transformation im Unternehmen begleiten, wurden in der Studie abgefragt. Demnach beurteilen bei sehr jungen, nur ein bis zwei Jahre alten Unternehmen die Mitarbeiter das Change Management ihres Arbeitgebers zu 100 Prozent als sehr gut bis gut. Bis zu zehn Jahre alte Unternehmen erzielen hier noch Werte um die 80 Prozent. Deutlich negativer werden Firmen eingeschätzt, die länger als zehn Jahre im Markt existieren.
Blickt man auf die einzelnen Branchen, haben anscheinend vor allem Immobilien (88 Prozent), IT und Telekommunikation (80 Prozent) sowie Rechnungswesen und Buchhaltung (72 Prozent) das Change Management am besten im Griff. Auf den letzten Plätzen der abgefragten 13 Branchen liegen das Gast- und Freizeitgewerbe (62 Prozent), das Rechtswesen (58 Prozent) sowie weit abgeschlagen das Gesundheitswesen (39 Prozent).