
Weltbild verkauft Zeitschriften an die Group Bayard
Die französische Groupe Bayard steigt groß in den deutschen Zeitschriftenmarkt ein. Sie übernimmt den Zeitschriftenbereich der Augsburger Verlagsgruppe Weltbild.
Die französische Groupe Bayard steigt groß in den deutschen Zeitschriftenmarkt ein. Sie übernimmt den Zeitschriftenbereich der Augsburger Verlagsgruppe Weltbild. Die Verlagshäuser, die beide im
Besitz der katholischen Kirche sind, arbeiten bereits seit Jahrzehnten sehr eng zusammen.
Die Groupe Bayard übernimmt damit 26 Titel und Sonderhefte mit einer Gesamtauflage von rund 1,3 Millionen Exemplaren. Die Übernahme betrifft die Kinder- und Jugendzeitschriften aus dem Johann Michael Sailer-Verlag in Nürnberg, die Best Ager-Titel "Lenz" und "Frau im Leben" sowie "Rente & Co" der
Bayard Media mit Sitz in Augsburg. Außerdem werden die Weltbild-Anteile an den Wohn- und Gartenzeitschriften der Living & More Verlag in Offenburg und die Zeitschriften der Verlagsgruppe Weltbild in Augsburg ("Leben & erziehen" und Sonderhefte) übereignet.
Noch muss das Kartellamt dem Deal zustimmen. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart. Maxime de Jenlis, Direktor Bayard Europe, betont, dass dieser Schritt "eine perfekte Ergänzung des Bayard Zeitschriftenportfolios und bietet uns große strategische Perspektiven" bedeute.
Das französische Verlagshaus sehe "großes Potenzial in den Segmenten der Best Ager- und Kindermagazine" im deutschen Markt. "Die Titel der Weltbild-Gruppe sind gut aufgestellt, wirtschaftlich erfolgreich und behaupten sich im Leser- und Werbemarkt. Dieses Portfolio wollen wir in den nächsten Jahren konsequent weiterentwickeln." Klaus Driever, bei Weltbild als Geschäftsführer zuständig für die Bereiche New Media und Zeitschriften: "Bayard garantiert aufgrund seiner Aufstellung als international erfolgreiches Zeitschriftenhaus eine dauerhafte Zukunft für unsere Magazine."
Personell ändert sich nicht viel: Bayard will die Zeitschriftentitel und Redaktionsteams an den bisherigen Standorten Augsburg, Köln, Nürnberg und
Offenburg weiterführen und die Zeitschriftenaktivitäten in der neuen Firma Bayard Mediengruppe Deutschland bündeln. Horst Ohligschläger, Geschäftsführer der Bayard Media sowie bei Living & More und bisher Verlagsleiter der Weltbild-Zeitschriften, wird als CEO die Bayard Mediengruppe Deutschland leiten. Annegret Resch-Innerkofler bleibt Geschäftsführerin des Sailer Verlags. In der Anzeigenvermarktung wird sich das neue Unternehmen weiterhin auf Gesamtanzeigenleiter Armin Baier und im Vertrieb auf Alexander Amrhein stützen.
Die Groupe Bayard verlegt bei einem Jahresumsatz von 436 Millionen Euro Zeitschriften im internationalen Verbund. Sie ist mit über 140 Objekten von Nordamerika bis China vertreten.