
Studie "Karriere trifft Sinn":
Welche Typen Berufseinsteiger sind
Das Vorurteil, dass sich angehende Wirtschaftswissenschaftler, Juristen, Ingenieure oder Informatiker in ihren Ansichten völlig voneinander unterscheiden und ihrem Berufsleben einen unterschiedlichen Sinn geben wollen, ist überholt.
Das Vorurteil, dass sich angehende Wirtschaftswissenschaftler, Juristen, Ingenieure oder Informatiker in ihren Ansichten völlig voneinander unterscheiden und ihrem Berufsleben einen unterschiedlichen Sinn geben wollen, ist überholt. Vielmehr entwickelt die Generation Y über alle Fachrichtungen hinweg einen anderen Karrierekontext – wie die neue Studie „Karriere trifft Sinn“ belegt. Dafür befragte der Medienfabrik-Geschäftsbereich Embrace die Mitglieder seines Karrierenetzwerks Careerloft nach spezifischen Werten, Einstellungen und Zielen. Dabei ging es um die Aspekte, an denen sich Nachwuchstalente orientieren, um Lebenstiefe und Sinn in ihrem Berufsleben zu erfahren. Die Befragung ermittelte dabei fünf „allgemeine“ Clustertypen – gleichmäßig über die verschiedenen Fachrichtungen hinweg verteilt, die sich deutlich in Bezug auf Wertemuster und Motivationstreiber unterscheiden.
Karriere-Kai Personen aus diesem Cluster sind persönlicher Erfolg und materielle Werte besonders wichtig, ebenso Führungspositionen und Einfluss. Das Privatleben wird auf Platz zwei eingeordnet. Über ein Viertel ist bereit, mehr als 60 Stunden pro Woche zu arbeiten. Sie verkörpern die klassische Karriereorientierung, wie sie sie bei den Baby- Boomern kennengelernt haben.
Sucher-Simon Personen dieses Typus haben keine herausragenden Spitzen. Ihnen ist eher alles egal oder sie sind noch auf der Suche. Es ist nicht so wichtig, zum Erfolg des Arbeitgebers beizutragen. Die Lust auf Selbstverwirklichung und die materielle Orientierung sind niedrig ausgeprägt.
Familien-Franzis (wichtig: sowohl weiblich als auch männlich) legen besonderen Wert auf Work-Life-Balance. Außerhalb der Arbeit wollen sie viel mit ihrer Familie unternehmen, halten Traditionen hoch und setzen familiäre Werte an die erste Stelle. Beim Arbeitgeber ist eine langfristige Perspektive wichtig.
Alles-Anna Personen in diesem Cluster ist alles wichtig: sowohl die Selbstverwirklichung als auch das Engagement für Umwelt und Gesellschaft. Ein ausgeglichenes Verhältnis zwischen Job und Privatleben ist essenziell, aber auch beruflich wollen sie vorankommen: Einfluss und eine langfristige Perspektive sind wichtig, Geld spielt eine übergeordnete Rolle. Dazu sollte der Arbeitgeber idealerweise als Marktführer attraktive Produkte anbieten und gleichzeitig ein Familienunternehmen sein.
Helfer-Hannes Personen in dieser Sektion engagieren sich vor allem für andere und wollen einen Mehrwert für die Gesellschaft schaffen. Auch in ihrer Freizeit sind sie in Projekten und Hilfsorganisationen aktiv. Die Selbstverwirklichung steht bei ihnen hoch im Kurs, materielle Werte zählen aber deutlich weniger als bei den anderen Clustertypen.
Die veränderten Wertevorstellungen der Genera-tion Y sind Ergebnis eines Lernprozesses mit der Elterngeneration, verbunden mit eigener Standortbestimmung und Zielprojektion. Darüber hinaus werden diese Mind-Sets ständig durch zunehmende Digitalisierung und Vernetzung moderner Arbeitswelten und Kommunikationsformen beeinflusst. Ein Thema, mit dem sich künftig auch Personaler stärker auseinandersetzen müssen.