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Was sonst noch in der Medienbranche passiert
Vice fällt bei Emmys wieder auf, ProSieben holt am Mittwoch wieder auf, ZDF legt "Make Love" wieder auf.
Vice. Die Nachrichtenmarke ist erneut für die Emmy Awards nominiert – 2015 kommen gleich fünf Nominierungen zusammen. Die Nachrichtenreihe "Vice on HBO" könnte bei den diesjährigen Emmys in der Kategorie "Outstanding Informational Series or Special" abräumen, in der die Sendung auch schon letztes Jahr Sieger war. Erstmals ist auch der digitale Nachrichtenkanal "Vice News" für die "News & Documentary Emmy Awards" nominiert, welche die besonderen Leistungen im TV-Journalismus und Dokumentarfilm honorieren, darunter die Reihe "Russian Roulette" von Simon Ostrovsky. In Deutschland, Österreich und der Schweiz sind die Reportagen von "Vice on HBO" und "Vice News" im Reportagenmagazin "Die Vice Reports" montags um 23.15 Uhr auf RTL II zu sehen. Unternehmensangaben.
EU-Kommission. Geht gegen sechs große Hollywood-Filmstudios sowie den britischen Bezahlsender Sky vor, weil sie angeblich gemeinsam Verbraucher in Europa unrechtmäßig von ihrem Angebot fernhalten. Zuschauer außerhalb von Irland und Großbritannien könnten teils weder über Satellit noch über Internet auf zahlungspflichtige Angebote von Sky UK zugreifen, moniert die Kommission in Brüssel am Donnerstag. Grund seien möglicherweise unzulässige Vereinbarungen zwischen dem Sender und den sechs großen US-amerikanischen Filmstudios Disney, NBCUniversal, Paramount Pictures, Sony, Twentieth Century Fox und Warner Bros. Sollte sich die Kommission mit ihrer Auffassung durchsetzen, könnte dies weitreichende Auswirkungen auf den europäischen TV-Markt haben: Auch Fernsehsender in Deutschland untersagen zum Teil, dass bestimmte Sendungen oder das komplette Programm außerhalb des Landes frei empfangen oder abonniert werden darf.
Hintergrund: US-Filmstudios vergeben Lizenzen für die Ausstrahlung etwa von Filmen an Pay-TV-Sender - und zwar jeweils für ein Land oder eine Sprachregion. Die EU-Kommission bezweifelt unter anderem die Rechtmäßigkeit bestimmter Klauseln, die Sky UK verpflichten, den Zugang zu Filmen seines Bezahl-Angebots außerhalb von Großbritannien und Irland zu blockieren (Geoblocking). Solche Einschränkungen stellen nach vorläufiger Einschätzung der EU-Kommission einen schweren Verstoß gegen EU-Wettbewerbsvorschriften dar. Sky UK und die Sender können sich nun zu den Vorwürfen äußern. Es gibt keine festen Fristen in dem Verfahren. Via dpa.
"Financial Times". Geht an die japanische Nikkei-Mediengruppe. Sie hat im Bieterkampf um die "Financial Times" den Zuschlag erhalten. Für 1,2 Milliarden Euro gibt der britische Eigentümer Pearson die renommierte Wirtschaftszeitung ab, wie der Konzern am Donnerstag mitteilt. Kurz zuvor hat der deutsche Medienriese Axel Springer erklärt, dass der Verlag das Blatt nicht kaufen werde, wie die Nachrichtenagentur Bloomberg berichtet hatte. Via dpa.
Urheberrecht. Dazu haben Münchner Unternehmen einen Mustervertrag vorgelegt. Carl Hanser Verlag, Constantin Film, Münchner Verlagsgruppe, ProSiebenSat.1, Verlag C.H.Beck, Wiedemann & Berg Filmproduktion und die Rechtsanwaltskanzlei SKW Schwarz haben den "Münchner Entwurf zum Urhebervertragsrecht" ausgetüftelt. Er ist hier abrufbar.
Hintergrund: Das 13 Jahre alte "Gesetz zur Stärkung der vertraglichen Stellung von Urhebern und ausübenden Künstlern" beinhaltet aus Sicht der genannten Unternehmen "viele Unklarheiten, die zu Auseinandersetzungen und langen Verfahren geführt haben". Der Münchner Entwurf zum Urhebervertragsrecht unterbreite deshalb konkrete Vorschläge, die die Handhabung der Regelungen insbesondere für komplexe Werke wie etwa Filmwerke, Buch-übersetzungen und Vielautorenwerke erleichtern sollen, heißt es in einer gemeinsamen Mitteilung. Sie nennen ihren Entwurf "eine konstruktive Basis, auf der ein gerechter Ausgleich der Interessen von Kreativwirtschaft, werkvermittelnden Unternehmen und Urhebern geschaffen und gleichzeitig eine erhöhte Rechts- und Planungssicherheit gewährleistet wird". Unternehmensangaben.
KirchMedia. Das Insolvenzverfahren für das frühere Medienunternehmen soll 2016 zum Abschluss kommen. Bis dahin werde es weitere Abschlagszahlungen an die Gläubiger geben, teilt Insolvenzverwalter Michael Jaffé am Donnerstag mit. Zugleich gibt er nach der Zustimmung des Gläubigerausschusses die Auszahlung weiterer 200 Millionen Euro bekannt. Dabei handelt es sich um die neunte Abschlagzahlung, eine zehnte sei noch für dieses Jahr geplant.
Insgesamt sind damit bisher rund 2,2 Milliarden Euro an die KirchMedia-Gläubiger geflossen, darunter sowohl Banken als auch Unternehmen und Privatleute. Das Gesamtvolumen der Forderungen beläuft sich derzeit auf rund fünf Milliarden Euro. Möglich geworden sei die bisherigen Auszahlungen unter anderem durch die langjährige Verwertung der Film-Bibliothek, durch Beteiligungsverkäufe sowie durch die Restrukturierung und den Verkauf von operativen Bereichen, heißt es in der Mitteilung. Unternehmensangaben.
ProSieben. Hat mit der neuen Serie "The 100" endlich wieder einen Hit am Mittwochabend gelandet, nachdem Vorgänger "Empire" auf dem Sendeplatz voll versagt hat. 3,06 Millionen Gesamtzuschauer schalteten am Mittwochabend ab 20.15 Uhr das amerikanische Science-Fiction-Format mit Eliza Taylor ein, bei dem eine Gruppe junger Straftäter auf die atomverseuchte Erde entsandt wird. Das entspricht einem Gesamtmarktanteil von 12,5 Prozent. Bei den 14- bis 49-Jährigen waren es sogar weit überdurchschnittliche 22,5 Prozent –Marktführerschaft beim werberelevanten Publikum! Trotz dieser starken Konkurrenz berappelte sich die RTL-Kuppelshow "Die Bachelorette" im Vergleich zur Vorwoche wieder etwas und kam auf 2,02 Millionen Gesamtzuschauer (8,0 Prozent). Auch die Nackt-Show "Adam sucht Eva - Gestrandet im Paradies" hat zugelegt. Ab 21.15 Uhr hatten 2,46 Millionen Zuschauer ab drei Jahren (9,7 Prozent) RTL eingeschaltet. Unternehmensangaben.
Sport1. Beim Constantin-Medien-Kanal sind mindestens zehn Partien der Eishockey-Champions-League in der anstehenden zu sehen. Den Anfang macht am 20. August ab 19.25 Uhr die Übertragung der Spiele der Krefeld Pinguine gegen den finnischen Meister Kärpät Oulu. Das teilte der Sender, der sich für die Saison 2015/2016 erneut die Rechte für das frei empfangbare deutsche Fernsehen sicherte, am Donnerstag mit. In der Champions League sind ab Mitte August sechs deutsche Teams (Krefeld, Mannheim, Ingolstadt, München, Düsseldorf und Berlin) mit dabei. Sport 1 zeigt zunächst sieben Vorrunden-Spiele mit deutscher Beteiligung, dabei je zweimal Krefeld (20. und 27. August) und Düsseldorf (3. und 6. September). Die Übertragung eines Spiels von Vizemeister Ingolstadt ist zunächst nicht geplant. In der Hauptrunde sollen weitere ausgewählte Spiele gezeigt werden. Unternehmensangaben.
Bundesvision Song Contest. Wegen der TV-Rente von Entertainer Stefan Raab ist die Zukunft seines Gesangswettbewerbs vom kommenden Jahr an völlig offen. "Gibt es einen Bundesvision Song Contest ohne Stefan Raab? Das steht noch nicht fest", sagt ein ProSieben-Sprecher auf Anfrage der dpa. Am 29. August ist Raab noch einmal Gastgeber der Show zur Förderung deutschsprachiger Bands, die diesmal in Bremen steigt. Zurzeit läuft der Kartenvorverkauf für das Spektakel in der ÖVB-Arena. Raab hatte den "BuViSoCo", bei dem für jedes der 16 Bundesländer ein Act auf die Bühne kommt, 2005 ins Leben gerufen. Im vergangenen Jahr hatte in Göttingen die Band Revolverheld gewonnen. Via dpa.
ZDF. Gibt bekannt, wann zwei neue Folgen der von MDR und SWR übernommenen Aufklärungs-Dokureihe "Make Love - Liebe machen kann man lernen" mit Ann-Marlene Henning gezeigt werden. Neue Tipps und Lösungen fürs Sexualleben sind im Zweiten am 28. Juli um 22.15 Uhr und am Dienstag darauf, 4. August, 22.45 Uhr zu sehen. Die Themen der zwei Ausgaben: "Sex ohne Leistungsdruck" und "Sex mit Hindernissen". Produziert wird die Reihe mit der Sexologin weiterhin von der Gebrüder Beetz Filmproduktion. Unternehmensangaben.
UFA Fiction. Liegt im Streit um den geplanten Fernsehfilm über Helmut Kohls gestorbene Ehefrau Hannelore: Sohn Walter Kohl erhebt in einem Interview mit der Illustrierten "Bunte" Vorwürfe gegen die Produktion "Hannelore Kohl - Die Frau im Schatten". Das von Drehbuchautor und Regisseur Raymond Ley sowie Produzent Nico Hofmann geplante Projekt bewege sich "in der jetzigen Fassung auf dem Qualitätsniveau einer Soap", sagt Kohl im Interview. "Völlig inakzeptabel." Hofmanns Produktionsfirma Ufa Fiction weist die Äußerungen von Walter Kohl in einer Mitteilung als "unzutreffend und unsachlich" zurück. "Die subjektive Geschichtsinterpretation der Kohl-Söhne und eine objektive Perspektive, die einem Doku-Drama zugrunde liegt, ließen sich nicht miteinander vereinbaren", so Ufa Fiction. Anfang des Monats hatte der NDR mitgeteilt, dass der Film als reine Doku fortgeführt werde. Die Pläne für ein Doku-Drama habe man aufgegeben, "da mit ihrem Sohn Peter Kohl keine einheitliche Sichtweise auf die Anlage der Hauptfigur gefunden werden konnte". Unternehmensangaben.