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Was sonst noch in der Medienbranche passiert
Postillon witzelt über ARD, ZDF und Helene Fischer, "Bild" stellt sich gegen Pegida, RMS baut für mehr Kundenservice um, "Game of Thrones" geht ins Kino.
ARD/ZDF I. Dürfen am 6. Januar schmunzeln, zumal ihnen die Satireseite "Der Postillon" die Gründung eines neuen gemeinsamen Helene-Fischer-Kanals namens HFK24 zutraut, "ein Vollprogramm für die ganze Familie". "Mit dem neuen Sender wollen die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten insbesondere älteren Menschen entgegenkommen, die bislang zwischen ARD, ZDF, den dritten Programmen und diversen Privatsendern hin- und herschalten mussten, wenn sie 24 Stunden lang Helene Fischer sehen wollten", mutmaßt die spaßige Redaktion. Ein Formatvorschlag lautet für die 14-Uhr-Schiene: "Gesundheitsmagazin: Was tun bei nächtlicher Atemlosigkeit"? Eine Teilfinanzierung durch Reklame gibt es freilich auch; zu sehen dort – laut "Postillon" – nur Helene-Fischer-Produkte für Tchibo, Volkswagen, Meggle oder Douglas. Köstlich!
ARD/ ZDF II. Sollten nach Ansicht von Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU) mutiger sein und mehr Kino- und Dokumentarfilme zeigen. "Die öffentlich-rechtlichen Sender produzieren ja viele gute Kinofilme mit, sie sollten dann auch bessere Sendeplätze bekommen", sagte Grütters der dpa. Es sei ein gutes Zeichen, dass Christine Strobl, Chefin der ARD-Filmtochter Degeto, nun mehr anspruchsvolle Streifen kaufen und mitproduzieren wolle. Die öffentlich-rechtlichen Sender müssten und sollten sich angesichts ihres Auftrags nicht immer nur auf die Quote berufen. Auch mehr Kurzfilme wünscht sich die Staatsministerin für Kultur und Medien im Programm. Sie seien gerade für viele junge Filmemacher eine Probebühne für größere Produktionen. Via dpa.
"Bild". Macht sich nun gegen Pegida stark, nachdem ein schräger Artikel und die Enttarnung eines Aktivisten der Bewegung als Leserreporter des Springer-Blattes vor Weihnachten für viel Spott gesorgt hatten. 50 Promis melden sich in der Ausgabe vom Dienstag zu Wort, darunter Wolfgang Schäuble, Thomas Gottschalk und Helmut Schmidt. Mit ihrer Botschaft via "Bild" wollen sie sich gegen Fremdenfeindlichkeit und Intoleranz aussprechen. "Bild"-Chef Kai Diekmann vertwittert das Projekt stolz.
Nein zu Pegida! @BILD http://t.co/pTy60Gmzlt
— Kai Diekmann (@KaiDiekmann) January 6, 2015
"Freitag". Dort hat Jana Hensel, bisher stellvertretende Chefredakteurin, zum Jahreswechsel die Zeitung auf eigenen Wunsch verlassen. Michael Angele ist zum 1. Januar zum stellvertretenden Chefredakteur des "Freitag" berufen worden. Bislang verantwortete Angele beim "Freitag" die Ressorts Kultur und Alltag. Im vergangenen Jahr hat das Blatt nach von Chefredakteur Jakob Augstein seine positive Auflagenentwicklung fortsetzen und seine Aboauflage im Vergleich zum Vorjahr um 13 Prozent steigern können. Per Mail.
Super RTL. Holt "Inspector Gadget" zurück auf den TV-Bildschirm und zeigt die aufwändig animierte CGI-Neuauflage der 80er-Kultserie in deutscher Erstausstrahlung. Der Schrecken aller Bösewichte vom kanadischen Lizenzgeber DHX Media wird immer freitags und samstags um 19.45 Uhr in deutscher Erstausstrahlung zu sehen sein. Per Mail.
ZDF. Dort setzte sich der Dreiteiler "Tannbach - Schicksal eines Dorfes" am Montag gegen die TV-Konkurrenz durch. Am Montagabend sahen ab 20.15 Uhr 6,55 Millionen Zuschauer ab drei Jahren (Gesamtmarktanteil: 19,4 Prozent) die zweite Folge über den Flecken Mödlareuth in Thüringen und Bayern, den nach Kriegsende bis zur Wende die Grenze zwischen West und Ost teilte. Am Sonntag hatten 6,35 Millionen Zuschauer (17,1 Prozent) den ersten Teil gesehen. Hinter die ZDF-Geschichtsstunde setzte sich Günther Jauch mit einer extralangen Ausgabe seiner RTL-Show "Wer wird Millionär?", die zeitgleich 5,97 Millionen Gesamtuschauer (17,9 Prozent) verfolgten. In dem Special beantworteten Angestellte und ihre Chefs im Duo die Jauch-Fragen. Der ARD-Abenteuerfilm "Die Vermessung der Welt" hatte da das Nachsehen: Er kam auf 2,71 Millionen Gesamtzuschauer (8,1 Prozent). Mails.
ffn. Der niedersächsische Radiosender verpasst sich nach 18 Jahren ein neues Logo und schafft den "ffn-Würfel" ab. Die Farben sind indes geblieben, das neue Logo folge den aktuellen Trends in der Gestaltung und Typographie, heißt es aus Hannover. ffn-Chef Harald Gehrung: "Durch die Zusammenführung des ffn-Schriftzugs mit dem Wort ‚radio‘ steht das neue Signet jetzt als kombinierte Wort-Bild-Marke wieder einheitlich in der öffentlichen Wahrnehmung." Das Ganze mutet wie eine Play-Taste an. Die Überarbeitung des Logos wurde durch die Look! Werbeagentur in Hannover um Horst Richter, Geschäftsführer Kreation, umgesetzt. Per Mail.
RMS. Verstärkt die marktorientierte Kunden- und Agenturbetreuung. So tritt Stefan Witt seit dem 1. Januar als neuer Leiter Konzeption und Beratung an Bord des Hamburger Audiovermarkters auf. Der 39-Jährige kommt von der Hamburger Agentur Kolle Rebbe, wo er als Etatdirektor die Warsteiner Brauerei betreute. Witt startete seine Laufbahn in der Werbebranche im Jahr 2000 bei Springer & Jacoby. Die Abteilung Konzeption & Beratung bei RMS entwickelt Kommunikationslösungen über alle Kanäle für die kundenindividuelle Marktbearbeitung. Stefan Witt tritt die Nachfolge der bisherigen Leiterin Tanja Hagen an, die die Leitung der neu gegründeten Abteilung Sales Support Management übernommen hat. Die 47-Jährige hat in den vergangenen Jahren bei RMS auf verschiedenen Positionen, unter anderem als Leiterin der Abteilung Business Development und Verantwortliche der Sonderwerbeformentochter RMSi, Erfahrungen in der fokussierten Marktbearbeitung gesammelt. Sie soll ihre Kompetenz nun in die neue Schnittstellenposition einbringen: Das Sales Support Management steuert die abteilungsübergreifenden Entwicklungs- und Akquisitionsprozesse für bestehende Kunden und das Neugeschäft. Per Mail.
Mittelwelle. Haben nun fast alle öffentlich-rechtlichen Radiosender abgeschafft. Nachdem SWR, MDR, HR, RBB, Deutschlandradio Kultur und Radio Bremen dieses Angebot beendet haben, wird auch der NDR von Montag an keine Sendungen mehr über die Mittelwelle ausstrahlen. Weiter auf MW senden noch WDR und BR. Der Deutschlandfunk plant derweil sein MW-Angebot bis Ende 2015 einzustellen, um die freiwerdenden Mittel in DAB+ zu investieren. Der Abschied von der Mittelwelle entspricht laut NDR einer Empfehlung der Gebührenkommission KEF. Sie habe den ARD-Landesrundfunkanstalten die finanziellen Mittel für das moderne Digitalradio DAB+ zur Verfügung gestellt unter der Maßgabe, dass ein Konzept zum Abschalten für die Mittelwelle realisiert werde. Via dpa.
HBO. Zeigt seinen Fantasy-Serienhit "Game of Thrones" auch im Kino. Die letzten beiden Folgen der vierten Staffel der Reihe werden Ende Januar USA-weit in 150 Imax-Kinos gezeigt, schreibt mashable.com. Als Einstimmung auf die im Frühjahr startende fünfte Staffel.