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Was sonst noch in der Medienbranche passiert
Springer schockt "FR", Teamworx bleibt Wulff treu, "Zapp" entlarvt seinen Programmdirektor, AIM bekommt Zuwachs: Was sonst noch los ist.
"Frankfurter Rundschau". Muss einen herben Rückschlag auf dem Weg zu einer Sanierung hinnehmen. Der Springer-Verlag, der bisher in der verlagseigenen Druckerei der "FR" in Neu-Isenburg Teile der Auflage von "Bild" und "Welt kompakt" sowie von "BamS" und "WamS" drucken ließ, hat den Auftrag zum Jahresende 2012 gekündigt, wie ein Konzernsprecher der Nachrichtenagentur "dpa" sagt. Er bestätigt damit einen Bericht von "Spiegel Online". Axel Springer habe angesichts der Insolvenz von seinem Sonderkündigungsrecht Gebrauch gemacht. "Wir bedauern diesen Schritt, müssen aber die Produktion unserer Titel sicherstellen", so der Sprecher zur Begründung. Springer hat die Aufträge nun an die Frankfurter Societäts-Druckerei der "FAZ", der Druckerei der türkischsprachigen Zeitung "Hürriyet" sowie der Druckerei des Zeitungskonzerns Ippen in Kassel vergeben. Durch den Abzug des Großkunden verliert die Druckerei in Neu-Isenburg nach Angaben von Insolvenzverwalter Frank Schmitt rund die Hälfte ihres Umsatzes. Der Springer-Verlust bedeute aber noch nicht das Aus für das Druckzentrum, sagt er "dpa": "Auch ohne den Springer-Auftrag ist es unter Umständen möglich, die Druckerei zumindest im Kern zu erhalten." Es gebe Interessenten, die eine Übernahme der Druckerei auch ohne den Springer-Auftrag in Betracht zögen. Via dpa.
Teamworx. TV-Produzent Nico Hofmann hält trotz der Trennung des Ehepaars Wulff am geplanten Dokudrama um die Affäre des früheren Bundespräsidenten fest. "Das Projekt wird auf jeden Fall gemacht, daran ändert sich nichts", sagt eine Sprecherin Hofmanns der Nachrichtenagentur "dpa". Ob die Trennung in dem Stück vorkomme, werde die weitere Arbeit an dem Stoff zeigen. Teamworx verhandelt dafür über die Rechte an dem Buch "Affäre Wulff" von Martin Heidemanns und Nikolaus Harbusch. Zudem sei man weiterhin in Kontakt wegen Bettina Wulffs Buch "Jenseits des Protokolls", heißt es. Via dpa.
"Zapp“. Ausgerechnet das hauseigene Medienmagazin entlarvt NDR-Programmdirektor Frank Beckmann: Nach Recherchen des "Zapp“-Teams gehört auch der ehemalige Kika-Programmgeschäftsführer zu den vier Beschuldigten in dem Ermittlungsverfahren, das die Staatsanwaltschaft Erfurt wegen des Vorwurfs der Untreue und der Beihilfe zur Untreue eröffnet hat. Bereits bekannt war, dass sich das Ermittlungsverfahren auch gegen den derzeit beurlaubten Kika-Programmgeschäftsführer Steffen Kottkamp und den ehemaligen Herstellungsleiter Marco K. richtet. "Die Ermittlungen beziehen sich auf den Zeitraum 2008 bis 2010 und betreffen zwei Sachverhalte. Zum einen geht es um Kosten für Feiern von Kika-Mitarbeitern, die über Produktionskosten abgerechnet worden sein sollen. Der zweite Sachverhalt betrifft Personalkosten, die ebenfalls nicht korrekt abgerechnet worden sein sollen. Insgesamt geht es nach Angaben der Ermittlungsbehörde derzeit um ca. 100.000 Euro“, so eine Mitteilung des NDR-Medienmagazins. Welchem konkreten Vorwurf gegenüber Frank Beckmann nachgegangen werde, sei derzeit noch unklar. Beckmann kommt zu Wort: "Von einem Ermittlungsverfahren gegen mich hatte ich bislang keine Kenntnis und kenne die Vorwürfe nicht. Ich bin mir keiner Schuld bewusst. Ich werde die Behörden bei der Aufklärung des Sachverhalts nach Kräften unterstützen."
Axel Springer. Wird künftig alle Lizenzierungs- und Recherchedienstleistungen aus einer Hand anbieten. Zu diesem Zweck werden der Bereich Infopool Text und die Bildagentur Ullstein Bild zum 1. Februar zusammengeführt und treten künftig im Verbund unter dem Namen Axel Springer Syndication auf. Mit diesem Schritt reagiere die AG auf veränderte Anforderungen ihrer internen und externen Kunden, heißt es zur Begründung. Geschäftsführer der neuen Gesellschaft wird Torsten Hoch. Der 55-Jährige war bisher General Manager Infopool Text.
Lokale TV-Sender. Verlangen einen Anteil an den Erlösen aus dem Rundfunkbeitrag. Die öffentlich-rechtlichen Sender würden lokale Themen vernachlässigen, erklärt der Vorstand des Bundesverbandes Lokal TV. Eine qualitätsvolle Berichterstattung sei auch auf Stadt- und Landkreisebene nicht zum Nulltarif zu haben, so die Begründung. Die geforderte Gebührenbeteiligung solle den kleinen Anbietern den Zugang zu Kabel, Terrestrik und Satellit ermöglichen sowie eine unabhängige Berichterstattung sicherstellen. Lokale und regionale TV-Anbieter erreichen nach Angaben des im Jahr 2011 gegründeten Verbandes bundesweit etwa 16 Millionen Haushalte. Per Mail.
Klambt. Hat Sandra Holstein zum 1. Januar als Anzeigenleiterin zum Peoplemagazin "Ok!" geholt. Zuletzt war die 41-Jährige Anzeigenleiterin vom "Prinz" beim Jahreszeiten-Verlag in Hamburg, davor arbeitete sie in der Verlagsgruppe Milchstraße für "Cinema" und "Fit for Fun". Holstein ergänzt das Team um Martin Fischer und Ulrike Geisert. Ihr Standort wird in Hamburg sein. Per Mail.
ARD und ZDF. Übertragen abwechselnd die Spiele der deutschen Mannschaft bei der Handball-Weltmeisterschaft in Spanien. Das Erste beginnt am Samstag mit der Übertragung des Spiels gegen Brasilien. Das Zweite übernimmt am Sonntag beim Spiel gegen Tunesien. 20 Spiele ohne deutsche Beteiligung zeigt Sport1 im frei empfangbaren Fernsehen. Weitere Partien sind im Pay-TV auf Sport1+ und auf Sport1.de im Livestream zu sehen. Kommentatoren des ZDF sind abwechselnd Christoph Hamm und Martin Schneider, als Moderator ist Yorck Polus im Einsatz. Bei der ARD kommentiert Florian Naß, Gerhard Delling moderiert. Per Mail.
AIM. Die Forschungsinitiative der Verlage startet mit fünf neuen Mitgliedern ins Jahr 2013. Mit A1 Marketing, Brown-Forman Deutschland, der Commerzbank, Omnia Media Service und Union Investment Privatfonds hat sich der Mitgliederkreis der Werbewirkungsstudie erneut vergrößert.
ARD. Will in diesem Jahr rund 100 neue Filme im Ersten ausstrahlen. Das sagt die Fernsehfilmkoordinatorin der Sendergemeinschaft, Verena Kulenkampff, in Hamburg. Darin enthalten sind 47 Sonntagabendfilme aus den Reihen "Tatort" und "Polizeiruf 110". Hinzu kommen 90 Kinofilme. Die "Tatort"-Premiere von Til Schweiger ist für den 10. März vorgesehen. Zusätzlich sind sechs wöchentliche Serien, Mittwochabendfilme und die Reihe "Debüt im Ersten" geplant. Den Produktionswert beziffert Kulenkampff auf 200 Millionen Euro. Im ARD-Ticker.
ZDF. Sonnt sich im Glanze des Dreiteilers "Das Adlon. Eine Familiensaga". Auch der letzte Teil bescherte dem Zweiten Platz eins in der Gunst der Gesamtzuschauer. 8,74 Millionen und 25,7 Prozent Marktanteil sind die Bilanz zum Abschluss. Laut ZDF war die Saga auch im Internet stark nachgefragt: "Die Abrufvideos platzierten sich mit 369.000 Sichtungen für Teil 1 und 287.000 Sichtungen für Teil zwei auf den ersten beiden Rängen der erfolgreichsten ZDF-Abrufvideos im aufgelaufenen Jahr", heißt es. Der Sendebereich zum Dreiteiler erreichte vom 6. bis 9. Januar insgesamt 3,03 Millionen Page Impressions.