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Was sonst noch in der Medienbranche passiert
Pilawa macht "Quizonkel.TV" in der ARD und lästert über das ZDF, die Crowdspondenten liefern, die WM-Euphorie im TV hält an.
Jörg Pilawa I. Kehrt mit drei neuen Quizshows nach der Sommerpause ins Erste zurück und gibt den "Quizonkel". Das teilt die ARD-Programmdirektion mit. Am 21. August präsentiert er die Sendung "Dein Einsatz, Promi", in der bekannte Mitbürger den Gewinn der Kandidaten aus eigener Tasche finanzieren müssen. Am 28. August heißt es "Schlag den Millionär": Ein reicher Mensch muss dabei 50.000 Euro zur Verfügung stellen - fünf Studenten spielen um den Betrag und sollen damit ihre Ausbildung weiterfinanzieren. Am 4. September versucht es Pilawa mit der Show "Die acht Stufen", in der ein Kandidat gegen den Schauspieler und Komiker Bernhard Hoëcker sowie Eckhard Freise - der erste "Wer wird Millionär?"-Gewinner bei Günther Jauch - antreten muss. Die Sendungen werden von der ARD unter das Motto "Quizonkel.tv" gestellt. " Alle Shows werden produziert von Pilawas Firma Herr P. Ob es mit der Vorabendreihe "Quizduell" weitergeht, das im Mai im "Ersten" zu sehen war, lassen Sender und Pilawa noch offen. Per Mail.
Jörg Pilawa II. Der 48-Jährige, zu Jahresbeginn vom ZDF zur ARD gewechselt, hat seinen alten Sender nach den Manipulationen an der Rankingshow "Deutschlands Beste" kritisiert. "Die scripted reality ist jetzt auch in der Unterhaltung angekommen", sagte der 48-Jährige in einem Gespräch mit der Nachrichtenagentur dpa am Mittwoch. Das Fernsehen entferne sich auf diese Weise vom Zuschauer. Unter "scripted reality" versteht die Branche TV-Beiträge, die dokumentarisch wirken, aber von Drehbuchautoren verfasst werden. Das ZDF hatte in den zwei Shows "Deutschlands Beste!" am 2. und 3. Juli die angeblich nach Umfragen beliebtesten 50 Frauen und Männer vorgestellt. Am vergangenen Freitag räumte der Sender ein, dass die Redaktion die Listen gezielt manipuliert habe. Eingeladene Gäste der Shows seien im Ranking nach oben gestuft worden. Das ZDF prüft derzeit "arbeitsrechtliche Konsequenzen". Möglicherweise werden diese noch in der laufenden Woche getroffen. Der Vorsitzende des ZDF-Fernsehrats, Ruprecht Polenz, schlug inzwischen vor, bei künftigen Shows mit Umfragen Experten mitwirken zu lassen. Laut "Tagesspiegel" war das nicht die erste Manipulation; schon 2007 seien Ranglisten bei einem Musikformat geschönt worden. Via dpa.
Weltbild-Verlag. Der insolvente Konzern wird überraschend an einen neuen Investor verkauft. Wie Insolvenzverwalter Arndt Geiwitz am Mittwoch nach wochenlangen Verhandlungen mit der Münchner Beteiligungsgesellschaft Paragon bekanntgab, sind diese Gespräche gescheitert. Die Augsburger Verlagsgruppe, die bislang der Katholischen Kirche gehörte, gehe nun mehrheitlich an das Düsseldorfer Familienunternehmen Droege International Group AG. Der notarielle Kaufvertrag soll bis Ende der kommenden Woche unterzeichnet werden. Einigkeit über die Inhalte sei aber bereits erreicht. Die Weltbild-Gruppe hatte Anfang des Jahres Insolvenz angemeldet und beschäftigt derzeit noch mehr als 2000 Mitarbeiter. Via dpa.
Crowdspondent. Die zwei Reporterinnen von EinsPlus sind – gespickt mit User-Fragen – vor einigen Tagen aufgebrochen, um Deutschland zu erkunden. Jetzt ist ihr erster Film online, der die Frage klärt, wo denn der ganze Plastikmüll landet. Das per Crowdfunding finanzierte Projekt ist dabei auf Helgoland fündig geworden.
WM. Ist zwar zu Ende. Doch die Euphorie rund um den WM-Titelgewinn setzt sich im Fernsehen auch am Dienstag fort. Die Rückkehr der "Helden von Rio" verfolgten in der ARD von zehn Uhr bis 14 Uhr lang im Schnitt 5,83 MillionenMenschen - der Marktanteil betrug 54,3 Prozent. Im ZDF waren ab 11.18 Uhr 1,43 Millionen Fans (12,0 Prozent) live dabei. Am Abend ging es weiter: Das "ZDF spezial" interessierte 4,40 Millionen (19,3 Prozent) Menschen. Im "Ersten" wollten ab 20.15 Uhr noch einmal 6,06 Millionen Zuschauer (22,4 Prozent) die Sondersendung "WM extra" sehen. Mails.
"Musikantenstadl". Muss erneut mit Gerüchten um das nahende Ende kämpfen. Österreichische Medien wollen wissen, dass die ARD 2016 aus der gemeinsamen Produktion mit dem ORF aussteigen wolle, der massiv sparen muss. Der Wiener Sender dementiert gegenüber "TV Media" nicht wirklich, wenn er betont: "Zwischen den Partnern ORF und ARD gibt es gültige Vereinbarungen für 'Musikantenstadl' bis Ende 2015. Wie auch in der Vergangenheit, werden wir mit unseren Sendepartnern, Veranstaltungspartnern und den involvierten Persönlichkeiten Gespräche über den genannten Zeitraum hinaus führen."
Super RTL. Zeigt die eigenproduzierte sechsteilige Gameshow "Mission Gold! Der Fluch der Maya" mit Nina Moghaddam und Benedikt Weber ab kommenden Samstag jeweils um 14.05 Uhr. Konzept: Jeweils drei Kinder treten wöchentlich gegeneinander an. Am Ende jeder Sendung wird einer von ihnen sowohl Ruhm und Ehre ernten als auch den Hauptgewinn für sich beanspruchen dürfen: Den Schatz der Maya - eine mit Spielzeug prall gefüllte Schatzkammer. Hinter "Mission Gold! Der Fluch der Maya" steht das Produzententeam von Endemol, der Dreh fand in der Kulisse des Phantasialands in Brühl statt. Per Mail.