Splitter:
Was sonst noch in der Medienbranche passiert
ZDF mit dickem Show-Patzer, ARD vor WM-Krönung, Tour de France vor TV-Rückkehr, Funke vor weiterem Stellenabbau.
ZDF. Muss nun einräumen: Die Ranglisten für die beiden Shows "Deutschlands beste Männer" und "Deutschlands beste Frauen" entsprechen nicht der repräsentativen Forsa-Umfrage und sind fehlerhaft. Das sei das Ergebnis einer internen Untersuchung, die Programmdirektor Norbert Himmler Anfang beauftragt hatte, heißt es am Freitag aus Mainz, nachdem sich der Verwaltungsrat mit der Sache beschäftigt hatte. Hintergrund: Um für die Shows mit Johannes B. Kerner eine möglichst breite Basis zu erreichen, wurden drei Umfragen durchgeführt: eine repräsentative Forsa-Befragung, ein Online-Voting sowie ein "Hörzu"-Leseraufruf. "Bei der Auswertung stellte sich heraus, dass es methodische Probleme gibt, die unterschiedlichen Ergebnisse zusammenzuführen. Daher hat sich die Redaktion zunächst dafür entschieden, sich allein auf die repräsentativen Forsa-Umfragen zu stützen", so das Zweite und räumt ein: "Wie sich im Rahmen der Untersuchung jetzt herausstellt, hat die Redaktion dann in der Vorbereitung der Sendungen Veränderungen am Ranking der Forsa-Befragung vorgenommen, die den Zweck hatten, angefragten Gästen der Show einen attraktiveren Rangplatz zu geben. Dies geschah ohne Wissen der eingeladenen Gäste." Himmler prüft nun "arbeitsrechtliche Konsequenzen". Die korrekten Platzierungen sind hier zu finden. Per Mail.
ARD. Könnte mit dem Endspiel um die Fußball-WM zwischen Deutschland und Argentinien am Sonntagabend das Allzeit-Quotenhoch im deutschen Fernsehen knacken. Den Bestwert hält seit dem vergangenen Dienstag das denkwürdige 7:1 der deutschen Nationalmannschaft gegen Brasilien mit 32,57 Millionen gemessenen Zuschauern vor den heimischen Fernsehern. Stefan Geese von der ARD-Medienforschung - das "Erste" überträgt das Endspiel am Sonntag um 21 Uhr - will einen neuen Rekord nicht ausschließen. Er nennt aber auch Gründe, warum es schwierig sein wird, die Quote noch einmal zu toppen. Mit hinein spielen würden auch das Wetter, die Anstoßzeit und der "Sozialfaktor": Am nächsten Tag möchten viele ungern sagen, sie hätten bloß zu Hause geguckt. Via dpa.
Tour de France. Läuft für deutsche Radprofis in der ersten Woche so gut wie noch nie. Vier Etappensiege waren es an den ersten sechs Tagen, Marcel Kittel und André Greipel räumen ab. Dem übertragenden Sportsender Eurosport tut das gut: Dort schalten täglich rund 300.000 bis 400.000 täglich ein – trotz Konzentration der Deutschen auf die Fußball-WM. Das ist indes längst nicht vergleichbar mit den einstigen Traumquoten von ARD/ZDF in den Hochzeiten der Telekom-Ära mit den Stars Ullrich und Zabel. Hier zeichnet sich eine gewisse Rückkehr ab: Im September sollen die Intendanten der öffentlich-rechtlichen Sender darüber entscheiden, die Sportchefs haben sich laut "dpa" offenbar mehrheitlich schon für ein Comeback ausgesprochen. Hintergrund: Kittel hatte vor den deutschen Meisterschaften bei den Sendern vorgesprochen und positive Signale erhalten. Die Sender hatten sich nach anhaltenden Doping-Vorfällen einen TV-Bann über die Tour de France gelegt. Übrigens: Auch bei Sat.1 ist wieder ein bisschen Radsport im Bild. Auf Initiative des früheren Tagesschau-Sprechers Max Bator, der Rad-Präsident des Landesverbandes Hamburg ist, hat der Sender für 10.000 Euro zehn Mal eine Minute Übertragungsrechte gekauft. Via dpa.
Funke Mediengruppe. Ihr Sprecher Gunther Fessen hat einen Bericht der Journalistenplattform Newsroom.de bestätigt, wonach zwei von sechs Drucklinien im Druckhaus Hagen das Aus droht. Von der Aufgabe der Drucklinien sind laut Fessen 116 Arbeitsplätze betroffen. "Der Stellenabbau mit betriebsbedingten Kündigungen ist unausweichlich, um nicht alle Arbeitsplätze am Standort Hagen zu gefährden. Im Vergleich zu 2008 ist die Kapazitätsabforderung für den NRW-Verlag nur noch halb so hoch", so der Unternehmenssprecher zu Newsroom.de.
"Wassergärten". So heißt der jüngste Special-Interest-Titel rund um Gartenteiche, der ab sofort mit der ersten Ausgabe am Kiosk liegt. Er richtet sich an Gartenteichbesitzer und interessierte Einsteiger. Das Motto des vier Mal jährlich erscheinenden Magazins der Natur und Tier Verlag GmbH in Münster ist: "Anlegen, Pflegen und Genieße"n. Das Heft ist für 3,80 Euro bundesweit im Handel erhältlich. Die IPS Pressevertrieb GmbH betreut den Einzelverkauf.