Splitter:
Was sonst noch in der Medienbranche passiert
ARD adelt WM-Endspiel mit Studio in Rio, "Bild"-Meinung ist wichtiger als Schröders Ruf, "Sturm der Liebe" goes Mexiko.
ARD. Trägt der Bedeutung des WM-Endspiels Deutschland gegen Argentinien am Sonntag Rechnung und verlegt die Moderation der Sendung weg von der Copacabana direkt ins Estádio do Maracanã in Rio de Janeiro, um direkt und noch näher am Geschehen zu sein. Matthias Opdenhövel und Mehmet Scholl moderieren die komplette Übertragung aus einem Glasstudio im Stadion. Beginn der Vorberichterstattung ist 18.10 Uhr, Anpfiff ist um 21 Uhr. Reporter des Endspiels ist Tom Bartels. Indes kann die ARD auch vom Sieg Argentiniens gegen die Niederlande profitieren. Das zweite Halbfinale hat am späten Mittwochabend 19,52 Millionen Gesamtzuschauer vor den Bildschirm gelockt. Das Erste erzielte mit der Begegnung ab 22 Uhr einen Marktanteil von 72,9 Prozent, obwohl erst nach Mitternacht im Elfmeterschießen die Tore zum 4:2 für Argentinien fielen. Mails.
Springer. Siegt vor dem Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte in Straßburg, der urteilt: Die Meinungsfreiheit in Deutschland wiegt mehr als der gute Ruf von Gerhard Schröder. Hinter dem Urteil steht ein "Bild"-Artikel aus dem Jahr 2005 im Zusammenhang mit Schröders neuem Job. Das Blatt hatte damals darüber berichtet, dass der Ex-Kanzler Aufsichtsratschef des deutsch-russischen Gaspipeline-Konsortiums Nord Stream werden soll. Dazu befragt, äußerte der FDP-Politiker Carl-Ludwig Thiele damals den Verdacht, Schröder habe sein Amt als Kanzler loswerden wollen, weil ihm lukrative Jobs zugesagt waren. Schröder verklagte daraufhin den Springer-Verlag durch die Instanzen. Zuletzt hat ihm das Oberlandesgericht Hamburg recht gegeben. Springer ist daraufhin vor den Gerichtshof gezogen. Das Urteil der Richter lautet nun: Der Artikel in der "Bild" sei von der Meinungsfreiheit gedeckt gewesen. Die deutschen Gerichte, so die Straßburger Richter, hätten es versäumt, plausibel zu begründen, warum der Schutz des guten Rufes von Ex-Kanzler Schröder wichtiger sein soll als das Recht des Springer-Verlages auf freie Meinungsäußerung. Ein Politiker in so hohen Funktionen müsse sich mehr gefallen lassen als eine Privatperson. Springer begrüßt das Urteil als überfällig, ebenso so der DJV. Wenn keine Berufung beantragt wird, wird das Urteil in drei Monaten rechtskräftig. Dann kann der Verlag in Deutschland gerichtlich gegen das Verbot der Veröffentlichung vorgehen. "Bild"-Chef Kai Diekmann twittert siegessicher. Mails.
Und hier das Urteil Schröder vs BILD im O-Ton des European Court Of Human Rights. http://t.co/CpcHYxe4gL
— Kai Diekmann (@KaiDiekmann) July 10, 2014
"Sturm der Liebe". Die erfolgreiche ARD-Telenovela darf vom mexikanischen Produktionshaus Resonant TV adaptiert und neu verfilmt werden. Die Münchner Weltvertriebsfirma Global Screen rund um den Produzenten Bavaria Fernsehproduktion haben die Remake-Rechte jetzt verkauft. Der Vertrag beziehe sich auf die erste Staffel der Telenovela, die mittlerweile in Deutschland mehr als 2000 ausgestrahlte Folgen verzeichnet. Die spanischsprachige Adaption ist für eine Ausstrahlung auf einem Sender der Televisa Mediengruppe vorgesehen. Damit wird eine deutsche Idee auf dem Mutter-Kontinent der Telenovela umgesetzt. Per Mail.
"KochLust". Mit dem neuen Food-Titel bringt der Mars MGM Verlag am Freitag seine erste "LandSpiegel"-Line-Extension an den Kiosk. Untertitel: "nachhaltig, natürlich, gesund". Das Heft beinhalte ein völlig neuartiges Magazinformat für eine nachhaltige, bewusste und gesunde Lebensweise, heißt es. "KochLust" richte sich an Genussmenschen, "die teilweise oder ganz auf Fleisch verzichten möchten, für Genießer und alle, die an den schönen, natürlichen, gesunden und nachhaltigen Dingen des Lebens interessiert sind". Die Druckauflage beträgt ca. 80.000 Exemplare. Davon gehen ca. 60.000 in den Zeitschrifteneinzelhandel und der Rest an ausgesuchte Sondervertriebsstellen. Der Vertrieb liegt bei der VU Verlagsunion in Walluf. "KochLust" erscheint alle drei Monate, wird im Schnitt 100 Seiten umfassen und kostet 4,50 Euro. Per Mail.
SWR. Setzt verstärkt auf Information und Regionalität mit den Herzstücken "Pro & Contra" sowie einer auf 30 Minuten verlängerten "Landesschau aktuell" ab Herbst. Die Neuausrichtung des SWR Fernsehens geht am 3. November an den Start. Per Mail.
Arte-Magazin. Hat die Abonnementverwaltung und den Kundenservice zum 1. Juli an die Spiegel-Tochter QS Quality Service übertragen. Der Titel erscheint monatlich und hat rund 100.000 Abonnenten, die bei der Hamburger GmbH von einem festen Mitarbeiterteam betreut werden. Die QS Quality Service hat sich für diesen Auftrag in einem europäischen Ausschreibungsverfahren gegen mehrere Mitbewerber durchsetzen können. Per Mail.