Splitter:
Was sonst noch in der Medienbranche passiert
WDR umgarnt Verleger, "FAZ" macht mehr Miese, Schulz und Böhmermann beschallen bundesweit, Radio zählt einen neuen Rekord.
Medienforum NRW. Dort macht WDR-Intendant Tom Buhrow den Verlegern ein konkretes Angebot für deren Internetseiten. Der WDR habe gerade beschlossen, Dritten einen so genannten Embedded Player für die direkte Wiedergabe von Video- und Audio-Livestreams anzubieten. "Das ist erstmal für Events geplant. Online-Nachrichtenseiten können einen WDR-Livestream auf ihrer Plattform integrieren. Das ist ein erster Schritt für Verleger und Öffentlich-Rechtliche. Das wäre gut für den Standort NRW. Besser, als wenn wir uns weiterhin als Gegner, als Konkurrenten sehen", so Buhrow. In den letzten Jahren lagen sich Verlage und Öffentlich-Rechtliche in den Haaren in der Frage, wie umfangreich darf das digitale Angebot von ARD und ZDF ausfallen und wie viel Zusatztext darf es enthalten. Per Mail.
"Frankfurter Allgemeine Zeitung". Verzeichnet laut "Handelsblatt" im Jahr 2013 Verluste im hohen einstelligen Millionen-Bereich. Dem Blatt bestätigt Verlagschef Thomas Lindner, dass die "FAZ" höhere Verluste schreibt als 2012, als der Fehlbetrag 4,3 Millionen Euro betrug. Die Lösung laut "HB": Lindner will demnach weiter Personal in der Redaktion abbauen – auf Basis von Vorruhestandsregelungen und natürlicher Fluktuation. Betriebsbedingte Kündigungen soll es nicht geben. Im März hatte die Zeitung ihre Seitenzahl aus Kostengründen reduziert. Es gilt, das weiter rückläufige Anzeigengeschäft und vor allem den darbenden Stellenmarkt zu kompensieren. Für Aufschwung soll das bei Anzeigenkunden beliebte "FAZ Magazin" sorgen, das frisch belebt wurde. Es könnte künftig monatlich oder sogar 14-täglich erscheinen. Bisher kommt es acht Mal im Jahr.
Olli Schulz/Jan Böhmermann. Bringen ihre Radioshow "Sanft & Sorgfältig" ab kommenden Sonntag bundesweit. Künftig ist die Sendung bei fünf weiteren jungen Radioprogrammen der ARD zu hören. Schulz und Böhmermann haben das Format gemeinsam mit Radioeins vom RBB entwickelt, wo sie seit September 2012 die Hörer in Berlin und Brandenburg unterhalten. Ab Sonntag übertragen auch N-Joy (NDR), Bremen Vier (RB), Puls (BR), You FM (HR) und DasDing (SWR). Zum Start führen Böhmermann und Schulz für das Publikum zwischen Hamburg und München Neues ein: Dazu gehören der "Klartext"-Kommentar, ab und zu prominente Gäste und das Thema Mode bei #sus. Per Mail.
"Spiegel". Nach seiner regierungskritischen Berichterstattung über das Grubenunglück in Soma wird der Türkei-Korrespondent des Nachrichtenmagazins, Hasnain Kazim, mit dem Tod bedroht. "Die Hetzkampagne nimmt absolut an Aggressivität zu", so Kazim in Istanbul. Er hatte einen Bergmann in einer Überschrift bei "Spiegel Online" mit den Worten zitiert: "Scher Dich zum Teufel, Erdogan!" Regierungsanhänger und regierungsnahe Medien erweckten danach den Eindruck, "Der Spiegel" selbst wünsche Erdogan zum Teufel. Auf Twitter begann eine Kampagne gegen das Magazin. Via dpa.
Radio. Hat eine Höchstleistung in eigener Sache zu melden. Der niederländische Moderator Giel Beelen hat einen neuen Weltrekord im Radio-Machen aufgestellt. Am Dienstag um zwölf Uhr hatte der populäre DJ 198 Stunden fast ununterbrochen moderiert und Musik aufgelegt. Erleichtert und euphorisch dankte er aus dem Studio in Hilversum seinen Hörern. Bereits um fünf Uhr hatte er den bisherigen Rekord eines flämischen Kollegen von 190 Stunden gebrochen. Seit Montag 12. Mai um sechs Uhr hatte er in dem Studio gesessen, um das zehnjährige Bestehen seiner täglichen Show im öffentlich-rechtlichen Sender 3FM feiern. Jeden zweiten Tag durfte er drei Stunden schlafen und pro Tag zwei kurze Nickerchen von je 15 Minuten machen. Ärzte hatten den 36-Jährigen ständig überwacht. Via dpa.
Unitymedia KabelBW. Der Kabelnetzbetreiber erweitert einen Tag vor Beginn der Fußball-Weltmeisterschaft in Brasilien sein Angebot: Vom 11. Juni an lassen sich ARD und ZDF bis auf Weiteres über Horizon TV auch von unterwegs über eine Mobilfunk-Datenverbindung oder ein privates beziehungsweise öffentliches Wlan abrufen. Per Mail.
Eutelsat. Verkauft die Eutelsat visAvision GmbH, die den Service KabelKiosk für Kabel- und IP-Netze in Deutschland anbietet, an die Gruppe M7 Deutschland, die wiederum einen der am schnellsten wachsenden Betreiber von TV-Plattformen in Europa betreibt. "Eutelsat und M7 Deutschland haben darüber hinaus vereinbart, eine strategische Partnerschaft für Connected TV einzugehen, die TV-Übertragungs- und Video-on-Demand-Dienste miteinander kombiniert", heißt es. Kees Färber,Geschäftsführer M7 Deutschland, betont: "Die Übernahme des KabelKiosk ist für uns eine ausgezeichnete Gelegenheit, den deutschen Markt der TV-Plattformbetreiber zu betreten." Prompt hat der KabelKiosk seine IPTV-Plattform MeinFernsehen gestartet. "Das neue Full-Entertainment-Produkt für IP-Netze bedient alle wichtigen Nutzungstrends von linearem HDTV, zeitversetztem Fernsehen bis hin zu Video-on-Demand und Multiscreen aus einer Anwendung heraus", heißt es. Per Mail.
ARD. Gibt dem österreichischen Volksmusiker Andreas Gabalier eine eigene Samstagabendshow. Die rund zweistündige Sendung wird "Gabalier - Die Volks-Rock'n'Roll-Show" heißen und soll im September ausgestrahlt werden. Zu Gabaliers Gästen zählen etwa die Scorpions, Status Quo, The BossHoss und Rea Garvey. "Es ist eine große Ehre, mit Idolen zusammenzutreffen, die mich in der Jugend geprägt haben", sagte Gabalier in Füssen. Dort soll die Eurovisionssendung der ARD, dem ORF und dem SRF am 30. August aufgezeichnet werden. Zurzeit punktet der Sänger in der Vox-Musikshow "Sind meinen Song" mit Xavier Naidoo. Per Mail.
RTL. Gelingt ein Sieg, wenn auch nur ein knapper: Die zwei Stunden lange Doppelausgabe des Ratespiels "Wer wird Millionär?" mit Günther Jauch setzte sich am Montagabend ab 20.15 Uhr mit 4,77 Millionen Gesamtzuschauern (Marktanteil bei den ab Dreijährigen: 16,3 Prozent) an die Spitze des Publikumsinteresses. Der 36-jährige Google-Sprecher Klaas Flechsig aus Hamburg gewann in der Sendung (sehr unterhaltsam) 500.000 Euro. Das ZDF-Drama "Die Toten von Hameln" mit Julia Koschitz kam zeitgleich auf 4,72 Millionen Gesamtzuschauer (16,0 Prozent Marktanteil bei den Zuschauern ab drei Jahren). Per Mail.
