Splitter:
Was sonst noch in der Medienbranche passiert
Wenig Interesse an der "AZ", viel Getümmel bei Stern-TV", viel Glück für Yvonne Bauer, mehr Endemol beyond in Deutschland.
"Abendzeitung". Zählt laut der Journalistenplattform Newsroom.de nur zwei unverbindliche Angebote von Interessenten. Demnach hat Insolvenzverwalter Axel Bierbach am Mittwochnachmittag auf einer Betriebsversammlung mitgeteilt, dass es aktuell zwei "indikative Angebote" für die Münchner Tageszeitung gebe. Eines der Angebote soll vorsehen, 30 Mitarbeiter zu behalten. Beim zweiten soll offenbar kein Mitarbeiter an Bord bleiben, nur die Marke bliebe erhalten. Einen dritten Interessenten hält er demnach für möglich. Bierbach machte zuvor schon in einem Interview mit der "SZ" deutlich, dass die Rettung der "AZ" ohne Jobverlust nicht möglich sein werde. Als indikatives Angebot wird ein unverbindliches erstes Angebot bezeichnet, das Bewerber in der Dialogphase eines Vergabeverfahrens abgeben. Bis Anfang Mai sollen laut Newsroom.de verbindliche Angebote für die "Abendzeitung" vorliegen. Der Verlag der "AZ" hate Anfang März das Insolvenzverfahren beantragt, weil die Eigentümerfamilie Friedmann nicht länger bereit war, die hohen Defizite der Zeitung auszugleichen.
Stern-TV. Wurde am Mittwochabend – nach ähnlichen Attacken auf "GNTM" oder "Markus Lanz" - auch zur Zielschaube eines Aktivisten, der die Studiobühne während der Sendung stürmte. Moderator Steffen Hallaschka reagierte gelassen und ließ den Aktivisten sprechen. Er bat darum, den Mann zurückzubringen und will ihm zuhören, berichtet die "Bild"-Zeitung. Weitere Aktivisten aus dem Publikum kamen auf die Bühne. Dann wird klar: Sie setzen sich gegen das Vergessen der Gräueltaten an den Armeniern zur Zeit des Osmanischen Reichs ein. Außerdem entschuldigte sich der Aktivist für die Störung und argumentierte damit, dass es anders einfach nicht möglich sei, mit dem Thema in der Öffentlichkeit wahrgenommen zu werden.
Diesmal nicht #Femen: Aktivisten stören #sterntv und wollen auf einen Völkermord von 1915 hinweisen! @BILD @sternde pic.twitter.com/MjN8jK5YwV
— Alexander Blum (@boulevard_blum) 23. April 2014
Endemol beyond. Die Digitaltochter der Endemol Deutschland GmbH wird neben dem Hauptsitz in Köln Studios in Berlin eröffnen. Hier werden ab sofort Youtube-Channels wie "Shortcuts – Movies in your Face" oder "Dr. Allwissend" entstehen. Von den zusätzlichen Studio- und Produktionskapazitäten sollen jedoch nicht nur die bestehenden Partnerkanäle profitieren. Georg Ramme, Geschäftsführer Endemol beyond, schwebt vor, den Kontakt zu Youtubern zu vertiefen und Inhalte gemeinsamen mit ihnen professionell zu produzieren. "Zusätzlich planen wir, neue Channel zu launchen", so Ramme. Im November wurde das weltweite Netzwerk Endemol beyond International gegründet und ist seitdem neben Deutschland auch in USA, UK, Frankreich, Spanien und Italien vertreten. Weitere Länder sind in Planung. Weltweit erreicht das Netzwerk nach eigenen Angabe mit mehr als 250 Youtube Channels über 200 Millionen Video-Views im Monat. Per Mail.
Yvonne Bauer. Die 37-jährige Verlegerin hat am Donnerstag ihren Lebensgefährten Enno Koch geheiratet. Der 46-jährige Journalist und Yvonne Bauer kennen sich laut einer Mitteilung des Bauer-Verlags bereits seit mehreren Jahren. Die standesamtliche Trauung fand demnach im Kreis der Familie und guter Freunde statt. Yvonne Bauer führt das traditionsreiche Familienunternehmen in fünfter Generation. "Das Paar wohnt in Hamburg und wird seinen Lebensmittelpunkt dort behalten", heißt es abschließend. Per Mail.
"Art". Ein neuer Heftkurs soll beim Gruner+Jahr-Kunstmagazin die Abo-Talfahrt stoppen. Neuer Titel, neue Rubriken, neues Layout, neue Haltung, hochwertigeres Papier - Art Director Karsten Henning hat das Layout des Heftes gemeinsam mit den Hamburger Grafikern Andreas Homann und Sabine Dietz komplett überarbeitet. Optisch ist die erste Neuerung der Titel: Das "Art"-Logo ist weiß statt rot, es ist mittig gesetzt, und reduziert auf Name und Untertitel. Chefredakteur Tim Sommer: "Bei unserem neuen Logo setzen wir ganz auf die Kraft der Marke, ohne überflüssiges Beiwerk. Das neue Heftdesign ist verführerisch, wertend, kratzbürstig." Die neue "Art" ist ab dem 25. April zu einem um 80 Cent erhöhten Copy-Preis von nun 9,80 Euro am Kiosk und im Bahnhofsbuchhandel erhältlich. Zuletzt hat das Magazin laut IVW (QI/2014)in Schnitt 47.344 Exemplare verkauft. Im Frühjahr 2012 waren es noch 60.804. Per Mail.
BDZV/DJV. In den Tarifverhandlungen für 14.000 Zeitungsredakteure in Deutschland gibt es eine Einigung. Sie sieht unter anderem eine lineare Erhöhung der Gehälter zum 1. Mai dieses Jahres um 2,5 Prozent sowie zum 1. April 2015 um 1,5 Prozent vor. Die Onliner in Zeitungsredaktionen werden zudem bis spätestens 30. September 2014 ins Tarifwerk eingruppiert und fallen ab 30. Juni 2016 auch unter den Manteltarifvertrag. Das teilen der Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger und der Deutsche Journalisten-Verband mit. Zugleich werden Weihnachts- und Urlaubsgeld von 1,75 Monatsgehältern auf 1,5 Monatsgehälter abgesenkt. Per Mail.
ARD. Dreht für die Weihnachtsreihe einen schalkhaften Zweiteiler rund um die Figur des Narren Till Eulenspiegel. An diesem Donnerstag beginnen die Dreharbeiten. Die Hauptrolle übernimmt der 1984 in Berlin geborene Jacob Matschenz. In weiteren Rollen wirken Jule Hermann, Devid Striesow und Peter Jordan mit. Gedreht wird in den Freilichtmuseen Kiekeberg und Molfsee, in Lüneburg, in Lübeck, in Hamburg sowie in Quedlinburg. Per Mail.