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Was sonst noch in der Medienbranche passiert
"Die Exklusive" kommt alle zwei Wochen an den Kiosk, ZDF klotzt in Sotschi, Hans Meiser ätzt über Privat-TV.
BurdaLife. Schickt das "Young Society-Magazin" namens "Die Exklusive" nach einer Testphase mit durchschnittlich 80.000 verkauften Exemplaren ab sofort offiziell alle zwei Wochen in Serie. Das Blatt Copypreis von 1,60 Euro sei eine Neuentwicklung von Chefredakteurin Tessy Pavelková, die auch für die Zeitschrift "Neue Woche" verantwortlich ist.
Inhaltlich finde sich "Die Exklusive" in einer bislang unbesetzten Nische zwischen zwei Segmenten wieder, den Young People-Magazinen und den etablierten People/Society-Titeln. Punkten will der Titel bei den Leser mit "spannenden und exklusiven Hintergrund-Stories aus der Welt der Stars und Sternchen". Per Mail.
Axel Springer. Hat in letzter Instanz vor dem Bundesverwaltungsgericht gegen die Münchner Medienanstalt BLM und die Medienkonzentrationskommission KEK gewonnen: BLM und KEK hätten im Jahr 2006 die für die Übernahme der ProSiebenSat.1 Media AG erforderliche medienkonzentrationsrechtliche Unbedenklichkeitsbestätigung nicht verweigern dürfen, teilt Springer mit. Roland Pühler, Leiter Gesellschafts- und Kartellrecht Axel Springer SE, sieht nun zumindest "Rechtsklarheit" erreicht – auch wenn Springer die TV-AG längst nicht mehr übernehmen will. Mit dem Urteil geht eine langjährige, über mehrere Instanzen geführte gerichtliche Auseinandersetzung zu Ende. Im Jahr 2006 war die KEK zu der Einschätzung gelangt, dass Axel Springer durch die Übernahme der TV-Sendergruppe ProSiebenSat.1 Media AG "vorherrschende Meinungsmacht" im Sinne des Rundfunkstaatsvertrags erlangen würde. Konzernmitteilung.
ZDF. Dort kommentieren Russland-Kennerin Anne Gellinek und Sportreporter Wolf-Dieter Poschmann die Eröffnungsfeier der Olympischen Winterspiele in Sotschi. Die mehrstündige Übertragung beginnt am 7. Februar um 16.10 Uhr. Bei der Show kommen dem Sender zufolge auch die Olympia-Moderatoren Katrin Müller-Hohenstein und Rudi Cerne zum Einsatz. Der Mainzer TV-Sender hat im Wechsel mit der ARD bis zur Abschlussfeier am 23. Februar eine umfangreiche Berichterstattung von den Winterspielen geplant. Gellinek, Leiterin des ZDF-Studios Moskau, wird über den kompletten Zeitraum in Sotschi bleiben, zwei andere Korrespondenten im Wechsel jeweils eine Woche. Per Mail.
Servus TV. Zeigt das ARD-Interview mit Edward Snowden "exklusiv" im österreichischen Fernsehen am 30. Januar um 21.15 Uhr. Das teilt der Red-Bull-Sender mit. In der Sendung "Servus Journal Spezial Edward Snowden: Das Interview" analysieren der Wiener Datenschutzexperte Andreas Krisch und der Politikwissenschaftler und Publizist Andrew Denison (Transatlantic Network) das Interview. Per Mail.
Hans Meiser. Der Vater des deutschen Reality TV kann den neuen Pseudo-Dokumentationen bei vielen der Privatsender nichts abgewinnen. Die so genannte Scripted Reality mit ihren echt wirkenden, aber nach Drehbuch von Laiendarstellern gespielten Serien empfindet Meiser schlichtweg als "Käse". Das sagt er in einem Interview mit dem Internetsender "Fernsehkritik.tv". Meiser, früher lange Anchorman und Talkmaster bei RTL, gilt mit seiner Show "Notruf" (1992 bis 2006) auch als Begründer des deutschen Reality TV, das jedoch im Gegensatz zur Scripted Reality über echte Unglücke und Verbrechen berichtete. Von der neuen Moderatoren-Generation hält Meiser auch nicht viel: "Die werden mit dem Lasso eingefangen und vor die Kamera gestellt. Und wenn sie noch Plastik in den Brüsten haben, ist es noch besser." Per Mail.
WDR. Setzt Kulturshow mit Anke Engelke fort: Sie ist in diesem Jahr sechsmal (fünf neue Folgen plus ein "Best of") mit "Anke hat Zeit" im WDR Fernsehen zu sehen. Ihre Gäste sind - wie in den ersten drei Folgen - Künstler, Querdenker und Talente, die man sonst nie oder zu selten im Fernsehen sieht. Gequatscht, gelesen und musiziert wird wie immer 90 Minuten lang, absolut subjektiv und mit ansteckender Leidenschaft im Wohnzimmer-Ambiente des Kölner Stadtgarten. Neu ist der Sendeplatz: Statt samstags hat Anke künftig dienstags um 22.30 Uhr Zeit. Los geht's am 25. Februar. Per Mail.
Radio B2. Leuchtet aktuell mit feuerwehrroten Plakaten in ganz Berlin. Das Motto:"Wir lieben Schlager" klebt an Buswartehäuschen, Plakatflächen und riesigen Billboards auf den Mittelstreifen großer Straßen - auf über 1000 Plakatstellen. Zusätzlich ist das Motiv in allen wichtigen Berliner und Brandenburger Tageszeitungen als Anzeige zu sehen. Radio B2 ist ein Hörfunkvollprogramm für Berlin-Brandenburg. Die Zielgruppe ist zwischen 35 und 65 Jahre alt. Per Mail.
Franken-"Tatort". Drehbuch und Regie für den ersten Krimi dieser Art in der ARD übernimmt ein Oberbayer: Der BR hat den in Degerndorf bei Rosenheim geborenen Regisseur Max Färberböck verpflichtet. Der preisgekrönte Krimi-Experte arbeitet bereits am Drehbuch der ersten Folge des fränkischen Ermittlerteams, wie der BR bekannt gibt. Färberböck hat mehrere Episoden der ZDF-Krimireihe "Bella Block" geschaffen, die mit Filmpreisen ausgezeichnet wurden. Für den humorvollen Niederbayernkrimi "Sau Nummer vier" erhielt er den Bayerischen Fernsehpreis 2011. Per Mail.