Splitter:
Was sonst noch in der Medienbranche passiert
RTL macht mehr statt weniger Musikcasting, Servus TV spielt Red-Bull-Vorteil aus, MDR setzt auf kleinen Grenzverkehr.
RTL. Schiebt die deutsche Adaption des israelischen interaktiven Casting-Hits "Rising Star" schon in diesem Jahr an und sucht bis Ende April Kandidaten. Das Besondere: Anstelle von klassischen Telefon-Votings stimmt der Fernsehzuschauer zu Hause mittels einer mobilen App in Echtzeit während der Darbietung ab - sichtbar für den Künstler und das Publikum. "Rising Star" vereint ergo eine klassische Musik-Castingshow mit einem neuartigen Voting. Alle Shows sollen laut der RTL-Mitteilung vom Donnerstag live ausgestrahlt werden. Besonderheit für die Teilnehmer: Sie singen eine riesige LED-Monitor-Wand an, wo – je nach Zuspruch – mehr oder weniger Unterstützer-Gesichter aufleuchten. Dahinter stehen jene, die via App für den jeweiligen Kandidaten abstimmen. Eine gewissen Gesichterzahl muss erreicht sein, dann öffnet sich die Monitor-Wand und die Sänger blicken auf Jury und Publikum. Wer in der Jury sitzt und wer das Format moderieren soll, steht noch nicht fest. Die Second-Screen-Castingshow "war in Israel der Quotenhit des Jahres 2013. Die Sendung erreichte auf dem israelischen Channel zwei im September bis zu 49 Prozent Marktanteil. Sie wurde von der Produktionsfirma Keshet International in entwickelt und wurde zum Renner der TV-Messe MIPCOM in Cannes. Die Produktion der deutschen Ausgabe übernimmt Show-Frischling Norddeich TV, eine 100-prozentige RTL-Tochter. Bewerbungen laufen unter RTL.de. Per Mail.
Servus TV. Der Red-Bull-Sender schnappt sich knapp eine Woche vor dem Rückrundenstart in der Fußball-Bundesliga beim Tabellendritten Borussia Mönchengladbach den Deutschen Meister und Triple-Sieger FC Bayern München – bei seiner Partie gegen den siebenfachen österreichischen Meister Red Bull Salzburg. Servus TV überträgt am Samstag, 18. Januar, live und exklusiv ab 15.30 Uhr - "mit einem Produktionsaufwand über Champions League-Niveau", wie es vom Salzburger Sender heißt, der europaweit via Satellit und in vielen deutschen Kabelnetzen sendet. Kommentator der Partie ist Andreas Gröbl, der vom ehemaligen Bayern-Star Thomas Helmer als Co-Kommentator begleitet wird. Moderator aus der Red Bull-Arena in Wals/Siezenheim ist Christian Brugger, die Interviews an der Seitenlinie führt Sebastian Schwele. Per Mail.
MDR. Arbeitet künftig mit dem Tschechischen Rundfunk (CRo) zusammen. Ausgetauscht werden im kleinen Grenzverkehr Hörfunkmaterial sowie "Informationen auf programmlichem, technischem und rechtlichem Gebiet", wie es in der Mittteilung der ostdeutschen ARD-Mehr-Länder-Anstalt heißt. Nun sollen direkte Arbeitskontakte zwischen den einzelnen Redaktionen aufgebaut werden. Neben den Radiowellen wollen auch Chöre und Orchester sowie die Internetredaktionen beider Partner Angebote austauschen. MDR-Intendantin Karola Wille bezeichnet die Kooperation als "weiteren Baustein für die Zusammenarbeit der Medien in einem neuen zusammenwachsenden Europa". Der MDR sehe sich als öffentlich-rechtliche deutsche Rundfunkanstalt an der Grenze zu Polen und Tschechien in der besonderen Pflicht, den programmlichen und produktionstechnischen Austausch mit den Nachbarländern zu fördern.