
Splitter:
Was sonst noch in der Medienbranche passiert
Snap legt die Preisliste vor, ZDF legt bei der Champions League nach, Kartellamt führt Funke/Springer vor.
Sky. Legt die Eckdaten zu Snap, dem neuen Video-on-Demand-Dienst vor. Wer bereits ein Sky-Abo hat, zahlt 4,90 Euro im Monat. Normalbürger müssen 9,90 Euro monatlich ausgeben – und kommen erstmasl in den Genuss, bei Sky Fiction ohne festes Abo zu nutzen. Zum Start können rund 4000 Filme und Serien als Videostream angesehen werden. Später sollen es 10.000 werden. Jeder, der sich zum ersten Mal unter skysnap.de registriert, kann die neue Online-Videothek von Sky jeweils bis zum Monatsende gratis testen. Danach ist Snap für 9,90 Euro pro Monat verfügbar -mit monatlicher Laufzeit. Die kostenlose Testphase für Sky Abonnenten läuft zum Start von Snap bis Ende Januar 2014. Als Zuckerl bietet Snap HBO-Highlights und Disney-Kinderprogramme. "Auf gar keinen Fall werden wir ein Geschäftsmodell zerstören, das wir jetzt sechs Jahre lang repariert haben und das 20 Jahre lang nicht funktioniert hat", sagt Sky-CEO Brian Sullivan der "SZ". Sky-Kunden können über den Dienst Sky Go schon länger das Programm etwa auf ihrem Rechner oder dem iPad ansehen - für sie soll die Snap-Filmliste ein Zusatzangebot sein.
Champions League. Lässt der TV-Konkurrenz keine Chance und belegt, warum das ZDF gerade eben den Vertrag mit der Uefa verlängert hat - um drei Jahre, bis 2017/18, mit 18 Spielen fürs Free-TV pro Saison inklusive der Play-off-Begegnungen deutscher Clubs, Finale und Uefa Super-Cup. Sendetag bleibt der Mittwoch. 8,29 Millionen Gesamtzuschauer schalteten an diesem Mittwochabend ab 20.45 Uhr das Zitterspiel zwischen Olympique Marseille und Borussia Dortmund im Zweiten ein, das der deutsche Vizemeister mit 2:1 für sich entschied und damit in die nächste Runde der Fußball-Champions-League einzog. Der Gesamtmarktanteil betrug 27,1 Prozent. Am besten schlug sich gegen die Fußball-Übermacht noch das ARD-Drama "Das Jerusalem-Syndrom" mit Jördis Triebel und Benjamin Sadler, das 4,11 Millionen Menschen interessierte. Mails.
WM-Werbepreise. Stehen für das ZDF fest, nachdem ARD und das Zweite erstmals seit 1998 alle Spiele aus Brasilien live übertragen werden. Ein 20 Sekunden langer Spot in der Vorrunde kostet im ZDF bis zu 170.000 Euro - das sind umgerechnet rund 8.500 Euro pro Sekunde. Dieser Tarif gilt für die Halbzeitpause des letzten Gruppenspiels der deutschen Nationalelf gegen die USA am 26. Juni (18.00 Uhr) – ist aber nicht ungewöhnlich: Die Preise bewegen sich auf dem Niveau der WM 2010 oder der EM 2012. Die Mindestpreise liegen beim ZDF bei 18.000 Euro, allerdings bei den weniger attraktiven Vorrundenspielen Belgien gegen Algerien (17. Juni) und Kolumbien gegen die Elfenbeinküste (19. Juni). Über die Werbepreise der Zwischenrunden der Fußball-WM 2014 liegen noch keine Details mitgeteilt. Die ARD-Werbetochter AS&S in Frankfurt wird ihre WM-Tarife voraussichtlich am Montag bekanntgeben. ARD und ZDF dürfen laut Rundfunkstaatsvertrag bis 20.00 Uhr insgesamt 20 Minuten Werbung ausstrahlen, können aber zu Zeiten gehäufter Werbepräsenz schon auch einmal ein paar Minuten täglich drauflegen. Das Mehr muss aber innerhalb einer bestimmten Frist wieder ausgeglichen werden. Die DFB-Auswahl tritt im ersten Spiel gegen Portugal ebenfalls um 18.00 Uhr an (16. Juni) - die zweite Begegnung gegen Ghana am 21. Juni wird um 21.00 Uhr angepfiffen. Für beide Spiele ist die ARD zuständig. Internet.
Funke/Springer. Könnte – wie es etwa Bauer-Chefin Yonne Bauer vorhergesehen hat – Probleme beim Programmie-Deal bekommen, dem Herzstück des geplante 920-Millionen-Euro-Deals. Das Bundeskartellamt hat offenbar Einwände, meldet das Branchenblatt "Horizont". Dass die Springer-Programmzeitschriften in die Funke Mediengruppe übersiedeln, könnte in der geplante Form ausgebremst werden. Die Kartellbehörde wünscht demnach offenbar den Weiterverkauf einiger Titel. Gelingt das nicht, kippe womöglich der gesamte Deal. Den Verkauf der Regionalzeitungen und Frauenzeitschriften hat das Kartellamt in einem ersten Paket bereits genehmigt.
Bauer vs Grosso. Das Urteil im Rechtsstreit will das Oberlandesgericht Düsseldorf voraussichtlich am 29. Januar verkünden, nachdem sich Verlag und Verband am Mittwoch zur Verhandlung im Rechtsstreit über wesentliche Grundlagen des deutschen Pressevertriebs vor dem 1. Kartellsenat des OLG getroffen haben. Laut einer Mitteilung des Grossoverbands hat das Gremium dabei erkennen lassen, dass er auf der Basis des früheren Wettbewerbsrechts dem Urteil des Landgerichts Köln zuneigt. Das Landgericht hatte im Frühjahr 2012 einer Klage der Bauer Vertriebs KG stattgegeben, wonach der Grosso-Verband Branchenvereinbarungen insbesondere über Konditionen nicht mehr treffen darf. Der Grosso-Verband hatte gegen dieses erstinstanzliche Urteil Berufung beim OLG Düsseldorf eingelegt. Bauer ficht im Kern das zentrale Verhandlungsmandat des Grosso-Verbands an. Der handelt traditionell für seine Mitglieder gleiche Handelsspannen mit den verschiedenen Verlagen aus. Per Mail.
Josef Ackermann. Im Dauerstreit mit den Kirch-Erben hat der frühere Chef der Deutschen Bank eine Niederlage vor dem Bundesverfassungsgericht erlitten. Das Gericht wies nach eigenen Angaben vom Donnerstag eine Verfassungsbeschwerde ab. Der damit verbundene Antrag auf einstweilige Anordnung habe sich dadurch erledigt, so das Gericht. Mit dem Gang nach Karlsruhe sollte verhindert werden, dass die Kirch-Erben in der Bank beschlagnahmte Dokumente in der Dauerfehde verwenden. Medienberichten zufolge hat die Staatsanwaltschaft den Erben des Medienunternehmers Leo Kirch Einsicht in Unterlagen gewährt. (Az zwei BvR 2657/13). Via dpa.
Sport1. Bietet Handball-Fans die Europameisterschaft in Dänemark live - auch ohne Teilnahme der deutschen Mannschaft. Der Spartensender sicherte sich die Übertragungsrechte für das Turnier vom 12. bis 26. Januar 2014. Gezeigt werden nach eigenen Angaben mindestens 22 Spiele - darunter die beiden Halbfinals und das Finale. Zusätzlich wird Sport1 per Livestream auf der Online-Plattform Sport1.de sowie der Sport1-App über die EM berichten. An dem Turnier in den vier Städten Kopenhagen, Herning, Aarhus und Aalborg nehmen 16 Mannschaften mit zahlreichen Bundesligaspielern teil. Die DHB-Auswahl hatte die Qualifikation verpasst. Via dpa.