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Was sonst noch in der Medienbranche passiert
Funke/Springer beschleunigen Kartellverfahren, "Literaturen" wird vom Heft zum Ressort, ZDF strafft die Strukturen rund um 3sat und Arte.
Funke Mediengruppe/Axel Springer. Damit es für das Kartellamt einfacher wird, die geplante Übernahme des Springer-Printgeschäfts durch Funke und die Gründung eines gemeinsamen Unternehmens für Vermarktung und Vertrieb durchzuwinken, "entkoppeln" die beiden Medienkonzern ihren Kartellantrag. Will heißen: Nach entsprechenden Hinweisen des Bundeskartellamts wird der Gesamtantrag vom Juli zurückgezogen und durch vier Einzelpakete ersetzt. Springer-Funke lassen nun prüfen: "Erstens: Regionalzeitungen und Frauenzeitschriften, zweitens: Programmzeitschriften, drittens: Gemeinschaftsunternehmen Vertrieb sowie viertens: Gemeinschaftsunternehmen Vermarktung." Vorteil: Das Verfahren wird beschleunigt. Der Gesamtumfang der geplanten Transaktion bleibe unverändert. Die neuen Anträge sollen unverzüglich beim Bundeskartellamt eingereicht werden. Mit einer ersten Entscheidung sei noch in diesem Jahr zu rechnen, mit den übrigen Entscheidungen im nächsten Jahr. "Der Vollzug der Vereinbarungen wird weiterhin im Frühjahr 2014 erwartet", heißt es abschließend in der gemeinsamen Mitteilung. Per Mail.
"Literaturen". Die Literaturzeitschrift wird ab dem 21. November nicht mehr als eigenes Magazin erscheinen. Wie das Kulturradio vom RBB erfuhr, wird "Literaturen" auf vier Seiten innerhalb des Ringier-Magazins "Cicero" beschränkt. Zusätzlich sollen nur noch zwei Mal im Jahr umfangreiche Buchmessen-Sonderausgaben erscheinen. Die Abonnenten treffe diese Änderung unvorbereitet, heißt es. Die Redaktion bleibt bei Frauke Meyer-Gosau, die Redakteursstelle von Ronald Düker wird aufgelöst. Seit der Gründung von "Literaturen" durch die Literaturkritikerin Sigrid Löffler wurde der Umfang der Zeitschrift immer weiter reduziert, zuletzt erschien sie vier Mal im Jahr als Beilage des "Cicero". Seit 2011 gehört "Literaturen" zum Ringier-Verlag. Per Mail.
ZDF. Strafft die Unternehmensorganisation. So wird die Direktion Europäische Satellitenprogramme (ESP) – sie kümmert sich um 3sat oder auch um Arte – "mittelfristig in andere bestehende Direktionen integriert", wie es heißt. Programmbereiche werden dazu künftig in gemeinsamen "Plattformredaktionen" gesteckt, Bereiche wie etwa die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit sollen fusioniert werden. Der Umbau soll bis April 2017 abgeschlossen sein. Die Restrukturierungen dienen auch der weiteren sozialverträglichen Umsetzung des von der KEF vorgegebenen Personalabbaus, heißt es. Intendant Thomas Bellut: "Das langfristige Ziel ist ein schlankes und leistungsfähiges öffentlich-rechtliches Medienunternehmen." Mit "Plattformredaktionen" hat das ZDF bereits Erfahrungen gesammelt: Anfang 2013 wurde der Bereich 'Kultur-Berlin' eingerichtet. Er verantwortet alle in der Hauptstadt produzierten Kulturformate und beliefert andere Redaktionen der ZDF-Programmfamilie mit Kulturbeiträgen aus Berlin. Per Mail.
Haufe. Der Freiburger Fachverlag übernimmt seinen Konkurrenten Schäffer-Poeschel. Das Unternehmen bleibe mit seinem Markennamen und dem Sortiment erhalten, teilt Haufe mit. Sitz des rund 50 Mitarbeiter zählenden Verlags bleibe Stuttgart. Schäffer-Poeschel war zuletzt ein Tochterunternehmen der Verlagsgruppe Handelsblatt. Das Familienunternehmen Haufe gehört mit rund 1300 Beschäftigten nach eigenen Angaben zu den größten Fachverlagen in seinem Gebiet. Beide Unternehmen haben vor allem Wirtschaft-, Steuer und Rechtsliteratur im Angebot. Und noch eine Änderung gibt es bei den Fachmedien aus der Verlagsgruppe Handelsblatt:
Absatzwirtschaft. Wird zum Jahreswechsel mit der Meedia GmbH & Co. KG in Hamburg zusammengelegt, der zugekauften Tochter der Verlagsgruppe Handelsblatt. Es werde eine enge Print-Online-Verzahnung zwischen der "Absatzwirtschaft" und Meedia.de geben, die beide Marken stärke, heißt es. Der Deutsche Marketing-Verband DMV bleibt auch in Zukunft Herausgeber der "Absatzwirtschaft". Per Mails.
"Tatort". Bremst sogar die Formel 1 aus. Der ARD-Krimi mit dem Titel "Eine andere Welt" hat 8,41 Millionen Zuschauer interessiert. Der Gesamtmarktanteil lag bei 22,6 Prozent, als ab 20.15 Uhr das Dortmunder Ermittlerteam um Kommissar Faber (Jörg Hartmann) den Mord an einer 16-jährigen Schülerin aufzuklären hatte. Das Formel-1-Rennen ab 20 Uhr auf RTL in Austin, das mit dem 8. Sieg des deutschen Piloten Sebastian Vettel in Folge endete, sahen dagegen 5,16 Millionen Zuschauer ab drei Jahren (14,0 Prozent Gesamtmarktanteil). Dahinter folgt der ProSieben-Actionthriller "Wer ist Hanna?" mit Saoirse Ronan und Eric Bana - mit 3,84 Millionen Gesamtzuschauern und überdurchnschnittlichen 19,5 Prozent Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen. Mails.