
Einordnung zum Gattungsevent:
Was es zu den Screenforce Days noch zu sagen gibt
W&V war zusammen mit rund 2200 Besuchern bei den Screenforce Days 2018 in Köln. Was uns im Coloneum bei #SFD18 aufgefallen ist:

Foto: Screenforce/Willi Weber
Zwei Tage Screening und Vorträge im Kölner Coloneum sind vorüber, wirken nach, stimmen nachdenklich. Das gilt für die Besucher der Screenforce Days 2018 sicher ebenso wie für die Macher hinter den Kulissen des Bewegtbild-Spektakels. Und genau das war es – ein Bewegtbild-Spektakel, das mit manchen Präsentationen sehr stark, mit anderen eher weniger in Erinnerung bleiben wird.
Genau hier liegt die Krux: Zu erwarten ist, dass im Nachgang wieder die Debatten unter den Veranstaltern – die TV- und Bewegtbid-Vermarkter SevenOne Media, IP Deutschland, El Cartel Media, AS&S, Discovery Networks Deutschland, Sport1 Media, Visoon Video Impact, Sky Media, Disney Media, Servus TV, Arbeitsgemeinschaft Teletest (AGTT) für Österreich und AG Fernsehwerbung Schweiz (AGFS) für die Schweiz – beginnen werden.
Weil manche Sender samt Salesfirmen einfach größer gewirkt haben. Weil sich kleinere Partner im Nachteil sehen könnten. Weil es viel kostet. Weil der Aufwand immens ist. Weil so manchem zu wenig Zahlen, Fakten, Studien transportiert wurden. Weil es bunt war und die Pyrotechnik in einer Tour krachte. Weil, weil, weil.
Sollte das durchaus verständliche Gegrummel mal wieder einsetzen, das einst den Vorläufer Telemesse killte, dann sollten doch auch diese folgenden Punkte bitte thematisiert werden.
Es gibt einiges, was für eine große Zukunft der Screenforce Days spricht:
- Weil Planern, Kunden und Beobachtern mit der Mischung aus Screenings und Vorträgen auf einen Schlag ein guter Eindruck verschafft wird, wie sich die TV-Marken unterscheiden, wo die Sender investieren wollen und wie die Werbeumfelder der kommenden Monate gestrickt sein werden.
- Weil pünktlich vor der Hauptplanungszeit in den Mediaagenturen ein konzentrierter Einblick ins TV-Geschäft und die Programmstrategien geboten wird – und nicht erst im Spätherbst in vielen Einzelterminen.
- Weil alle Mitmachenden wieder bewiesen haben: Hinter diesen TV-Marken steckt sehr viel Arbeit, Herzblut und Stolz - und sie investieren massiv in Eigenproduktionen.
- Weil das Networking auf den Screenforce Days mit rund 2200 Besuchern besonders intensiv ausfällt.
- Weil Fernsehen ein Medium ist, das am besten in großen Bildern präsentiert wird.
- Weil die Gattung zwei Tage lang wieder für immensen Buzz gesorgt hat – über TV und TV-Gesichter wird im Netz nun einmal gern heiß diskutiert.
- Weil es einfach viel Spaß gemacht hat!
Also bitte: Nur an kleinen Stellschrauben drehen!
So ist bei der Premiere der neuen Screenforce Days vor einem Jahr noch stärker der Studienpart zum Tragen gekommen, der den Vorläufer TV-Wirkungstag prägte. Dieses Mal standen ganz klar wieder die großen Bühnenshows im Vordergrund – ein Umstand, den so manch ein Mitwirkender bei der Umstellung befürchtete.
Hier kann das Screenforce-Team um Martin Krapf mit wenig Aufwand viel bewirken: Ein gewitzter Wissenschaftler wie Stephan Grünewald vom Rheingold Institut hätte durchaus einen Anspruch auf die beste Sendezeit am Vormittag nach der Keynote von prominenten Politikern. Grünewald trug dieses Jahr Launiges und Nachdenkliches vor, wurde aber als letzter Programmpunkt des ersten Screenforce-Days von vielen besonders Durstigen gar nicht mehr erhört.
Nur Mut zur frischen Studie!
Der TV-Wirkungstag schaffte es einst, allein mit Forschungsthemen zu interessieren. Noch dazu haben die Screenforce Days mit RTL-Moderator Wolfram Kons den besten Fürsprecher der Gattung auf ihrer Seite: Dieser Mann kann uns auch morgens um 9 Uhr Luft in Tüten als heißen Scheiß verkaufen!
Hier geht's zur Nachlese - W&V war vor Ort und hat live gebloggt!