
Viral Videos :
Was ein Webvideo braucht, um viral zu werden
Nicht jeder Clip wird zum Youtube-Hit. Be On hat eine Liste mit sechs Anforderungen erstellt, die ein gutes Webvideo erfüllen muss.
Webvideos müssen bestimmte Anforderungen erfüllen, um die Klicks der User auf sich zu ziehen - das schaffen nur besonders gute. Gut heißt in dem Fall, was dem User gefällt. Das aktuelle Paradebeispiel hierfür ist der Clip "Telekinetic Coffee-Shop Surprise". Das Video hat es in nur 20 Tagen auf 44 Millionen Youtube-Klicks gebracht. Mit ihm wirbt Sony gerade für das Remake des Horrorfilmklassikers „Carrie". Im Viral-Video-Ranking der AOL-Networks-Tochter Be On schafft das "Carrie§-Video mit 9,7 von zehn Punkten den Spitzenplatz. "Unsere Kriterien basieren auf Erfahrungswerten. Wir sehen das Thema ganzheitlich, konzentrieren uns nicht nur auf ein Kriterium, wie etwa die Anzahl der Shares. Wichtiger ist aus unserer Sicht der PR-Effekt eines Videos", erklärt Simon Frank, Director Sales und Business Development von Be On. Billig ist das nicht: Bis zu 500 000 Euro kann es kosten, einen Clip-Bestseller auszuliefern.
Was ein Video, abseits von Clicks und Shares zum viralen Erfolg macht, dafür hat der Dienstleister Kriterien definiert:
1. Instant Attraction – macht der Film schon in den ersten zehn bis 15 Sekunden den Zuschauer neugierig?
2. Audience Retention – bringt er das gewisse Etwas, zum Beispiel einen Prominenten oder einen besonders guten Soundtrack mit?
3. Storytelling – setzt die Geschichte, etwa hinsichtlich der Kreativität, neue Maßstäbe? Sony zum Beispiel schaffe es ausgezeichnet, den Streich und den Horror-Inhalt des Films zu einer runden Geschichte zu spinnen. Im „Carrie“-Video zerstört eine junge Frau mit der Kraft ihrer Gedanken ein komplettes Café – genau wie die Filmfigur.
4. Shareability – sorgt das Video für Emotionen, die die Bereitschaft, es zu verbreiten, steigern? Bei „Carrie“ zum Beispiel gehen die Gäste des Cafés dem Filmteam richtig auf den Leim. Wie dort, ist es laut Unternehmen die Schadenfreude der User, die zum Teilen animiert.
5. Production – welchen Beitrag leistet die filmische Qualität?
6.Overall Campaign – wie fein ist die Kampagne über die verschiedenen Kanäle gesteuert?
„Unternehmen sollten sich gedanklich vom direkten Produktverkauf über das Video verabschieden, sondern der Zielgruppe interessante Inhalte bieten“, fasst Simon Frank die Kernaussage der Kriterien zusammen. Der Volvo-Clip „Epic Split“ schaffe diesen Spagat momentan virtuos und sei daher auch sein Top-Favorit für die November-Hitlist.
Die Agentur gibt monatlich eine Top-fünf-Liste der besten Videos heraus. Für Oktober heißen die Sieger:
1. "Telekinetic Coffee-Shop Surprise", die meisterliche Verbindung zwischen Produkt und Video-Story
2. "For the Players since 1995 by Playstation". Mit der Zeitreise durchs Jugendzimmer schafft es Playstation, die Emotionen der User zu wecken. Und was berührt, wird gerne geklickt.
3. "A long time coming by Samsung Galaxy Gear". Wenn Science-Fiction wahr wird - Schon die Jetsons, Fred Feuerstein und auch Knight Rider hatten eine Smartwatch. Samsung lässt in seinem Werbeclip für die eigene Smartwatch Samsung Galaxy Gear deren Filmgeschichte Revue passieren.
4. "Staring contest" by Dodge Durango & Ron Burgundy. Chrysler und Paramount Pictures lassen Ron Burgundy aus dem Film Anchorman den neuen Dodge Durango anpreisen Damit schlagen sie gleich zwei Fliegne mit einer Klappe.
5. "The chase by Volvo Trucks" In der mehrteiligen Clipreihe führt der Lastwagenhersteller die Agilität seiner Fahrzeuge vor. Waghalsige Stunts liefern dafür das Beweismaterial.
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