Markenstrategie von Vaude:
Was Outdoormarken glaubwürdiger macht
Eigentlich ein kompletter Widerspruch: Outdoormarken wie Patagonia und Vaude installieren einen Reparaturservice für ihre Produkte und werben damit, die Klamotten so lange zu tragen, wie es eigentlich geht. Was dahinter steckt.
Fast alle Outdoormarken haben inzwischen begriffen, dass Nachhaltigkeit und Umweltschutz immer mehr in den Fokus der Verbraucher rücken. Also verzichten immer mehr namhafte Hersteller auf Daunen von lebenden Gänsen oder suchen Ersatz für giftige Fluorcarbone, die die Jacken bisher so wasserdicht gemacht haben.
Doch ein paar wenige Marken, die sich seit Jahrzehnten um die Umwelt sorgen und für faire Arbeitsbedingungen in der Produktion kämpfen, gehen weiter. Patagonia und Vaude beispielsweise bieten ihren Kunden an, ihre Sachen reparieren zu lassen. So kooperiert Vaude mit der Online-Plattform ifixit und bietet gleichzeitig einen hausinternen Reparaturservice an.
Im ersten Schritt mag das unlogisch erscheinen. Schließlich bietet ein kaputtes Produkt für das Unternehmen zunächst einmal die Chance, dass der Konsument sich bald ein neues Stück kauft. Doch das ist viel zu kurz gedacht und Unternehmen wie Vaude haben das längst begriffen. Je langlebiger, desto qualitativ hochwertiger. Und Qualität ist dem Kunden zumindest bei seinen Outdooraktivitäten extrem wichtig.
Außerdem vermittelt der Reparaturservice Kundenservice. Und: Er macht den USP der Marke greifbar und glaubwürdig. Eine Marke wie Patagonia, die in einer Kampagne sogar dazu auffordert, dass sich die Kunden bitte keine neue Jacke kaufen sollen, ist sich der Sympathie aller umweltbewussten Bergsportler sicher. Und davon werden es immer mehr. Wachstum ist also nach wie vor garantiert. Und eine glaubwürdige Positionierung auch.
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