
Markenstrategie mit Online-Plus:
Was Alain Caparros mit C&A vorhat
Nach einem halben Jahr an der Spitze von C&A macht der Ex-Rewe-Chef Alain Caparros für die Modekette auch deutlich: Mehr E-Commerce muss sein!

Foto: C&A
Der Textilhändler C&A hat im vergangenen Geschäftsjahr wieder bessere Geschäfte erzielt. Der Umsatz sei in Europa um vier Prozent gestiegen, sagte Europa-Chef Alain Caparros dem Fachmagazin "Textilwirtschaft". Zudem habe die Kette 2017 den Marktanteil europaweit leicht um 0,1 Prozentpunkte gesteigert auf 7,3 Prozent. "Wir sind dabei, Terrain zurückzuerobern."
Caparros, der im August 2017 vom Lebensmittelhändler Rewe zu C&A gewechselt war, kündigte Veränderungen an, um nach schwächeren Jahren Wettbewerbern wie Aldi, Primark oder H&M Kunden abzuwerben. So startet das Unternehmen gerade eben in elf Ländern zusätzlich den Online-Verkauf, darunter Kroatien, Portugal und Ungarn.
Im Internet sei das Unternehmen 2017 um 14 Prozent gewachsen, in Deutschland wie in ganz Europa, sagte Caparros dem Magazin.
Wie sich die Marke C&A unter Caparros positioniert
C&A müsse aber "frecher und aggressiver auftreten". Das Unternehmen habe großes Potenzial, sei aber "zu vernunftgesteuert" und wolle "stylisher" werden, sagte Caparros. Ferner werde die Kette ausgewählte Waren billiger machen und auf das Preisniveau der Discounter wie Primark gehen, um diese anzugreifen.
Dem "Handelsblatt" sagte Caparros, er wolle erstmals auch Marken anderer Hersteller anbieten. "Wir müssen ganz gezielt bekannte Labels integrieren, die unsere Attraktivität nach oben abrunden."
Zu Meldungen, wonach die C&A-Eigentümerfamilie Brenninkmeijer externe Investoren für das Unternehmen suche, äußerte sich Caparros nicht konkret. "Das ist eine Sache der Familie. Jeder, der dazu beitragen kann, dass wir Erfolg haben, ist uns willkommen." Zuletzt war über einen Verkauf nach China spekuliert worden.
Das 1841 gegründete Familienunternehmen ist Deutschlands drittgrößter Textilhändler.