Dramatische Veränderungen für die Zukunft erwartet ProSiebenSat.1 nicht - die Studie zeige, dass Empfangssituation und  Senderangebot nur einen äußerst geringen Einfluss auf die Fernsehgewohnheiten hätten. Die Anzahl der Sender im „Relevant Set“ der Zuschauer variiere zwischen fünf und sechs – und zwar ganz egal, ob „nur“ analoger Kabelempfang oder die komplette Digitalpalette zur Verfügung stünden. Die Relevant Set-Studie basiert auf gemessenen Fernsehnutzungsdaten des AGF/GfK-Fernsehpanels für den Auswertungsmonat Mai.

Interessant: Die Gegenseite stuft die Veränderungen für TV-Platzhirsche aufgrund der Senderschwemme dramatischer ein, obwohl RTL bei dem von SevenOne durchgeführten Ranking an erster Stelle der unentbehrlichen Sender thront. Erst vor Kurzem hat Anke Schäferkordt, Geschäftsführerin der Mediengruppe RTL Deutschland und zugleich Chefin der darüber thronenden Bertelsmann-TV-Tochter RTL Group, zu Protokoll gegeben, dass sie – aus Quotensicht - mit magereren Zeiten rechnet: Die großen deutschen Fernsehsender haben nach ihrer Ansicht den Zenit erreicht oder gar überschritten. Im Zuge der Digitalisierung werde der Markt durch eine Flut neuer Angebote immer kleinteiliger, sagte sie vor einigen Wochen der "Welt am Sonntag". "Wenn TV-Zuschauer je nach Empfangsart die Wahl haben zwischen weit über 100 Kanälen, ist es schlicht unrealistisch, dass mehrere Sender dauerhaft deutlich zweistellige Marktanteile haben", so Schäferkordt – die auch für ihre Sender die Erwartungen herunterschraubt.

Hier das Ranking, das ProSiebenSat.1 und SevenOne Media für 2012 erstellt haben:


Autor: Petra Schwegler

Die @Schweglerin der W&V. Schreibt seit mehr als 20 Jahren in Print und Online über Medien - inzwischen auch jede Menge über Digitales. Lebt im Mangfalltal, arbeitet in München.