
US-Kult der 80er-Jahre:
Warum das Alf-Comeback scheitern muss
Alle freuen sich auf das Revival der US-Serie "Alf" - nur einer nicht. Der deutsche Synchronsprecher Tommi Piper, der Alf seine markante Stimme geliehen hat.

Foto: Massengeschmack-TV
Das Verhältnis von Synchronsprecher Thomas "Tommi" Piper (77) zum TV-Außerirdischen "Alf" ist zwiegespalten. Sicher hat ihn keine andere Rolle so bekannt gemacht. Dennoch ist er auf die Serie, die nun in neuer Version wiederbelebt wird, nicht gut zu sprechen. "Alf hat meiner Karriere geschadet", sagte er in einem Interview der Funke Mediengruppe über seine berühmteste Rolle. Durch den Erfolg der Serie habe er kaum noch andere Angebote bekommen. Auch verdient habe er daran kaum. "Ich bin bei der Bezahlung doch immer leer ausgegangen."
Eine Neuauflage der in den 1980er Jahren beliebten TV-Serie über den zotteligen Alien, wie sie gerade in den USA im Gespräch ist, sieht er eher kritisch. "Die Serie war vor 30 Jahren vielleicht lustig, aber der Zeitgeist hat sich gewandelt", sagte Piper. Ob er "Alf" noch einmal seine Stimme leihen würde, ließ er offen. "Aber wenn, muss da richtig viel Geld bei rüberkommen."
Für Piper sei es gerade im Alter schwierig, an neue Aufträge zu kommen, wie er gerade beim Streamingdienst Netflix erfahren musste. Dort habe man sich bei einer neuen Serie mit Schauspieler Tony Danza für einen anderen Synchronsprecher entschieden. "Jetzt haben die gesagt, ich sei zu alt - und haben mich durch einen 64-Jährigen ersetzt. Aber diese Internet-Typen hab' ich sowieso gefressen" sagte Piper, der auch als Sänger und Schauspieler gearbeitet hat,.
Im Gespräch mit dem Interview-Podcast Sprechplanet hat Piper erst kürzlich seine Arbeit für "Alf" und in der Synchron-Branche Revue passieren lassen.
Hier zum ausführlichen Interview:
am/dpa