
Anti-Rassismus-Kampagne:
Warum Nike jetzt mit "Don't Do It" wirbt
Kaum ein Claim steht so sehr für eine Marke wie "Just Do It" für Nike. Die Brand nutzt den Slogan nun erneut, diesmal jedoch mit der Aufforderung "Don't Do It" - und setzt damit ein Zeichen gegen Rassismus.

Foto: Nike/Screenshot
Nike veröffentlichte im Zuge der aktuellen Rassismus-Debatte rund um den tragischen Tod von George Floyd nach einem brutalen Polizeieinsatz in den USA ein reines Textvideo auf seinen Social-Media-Accounts. Schwarzer Hintergrund, weiße Schrift - so simpel das Video gestaltet ist, so stark ist die Message dahinter. "Tu's ausnahmsweise nicht. Tun Sie nicht so, als gäbe es in Amerika kein Problem. Kehre dem Rassismus nicht den Rücken zu. Akzeptiere nicht, dass uns unschuldige Leben genommen werden. Lass keine Ausreden gelten. Glaube nicht, dass es Dich nicht betrifft. Lehne Dich nicht zurück und schweige. Denke nicht, dass Du nicht Teil der Veränderung sein kannst. Lasst uns alle an der Veränderung teilhaben."
Es ist nicht das erste Mal, dass Nike seinen Slogan für mehr als nur für reines Sportmarketing verwendet. "Nike hat sich seit langem gegen Bigotterie, Hass und Ungleichheit in allen Formen gewehrt", sagte Nike am Samstag in einer Erklärung vor CNN. "Wir hoffen, dass wir durch die Verbreitung dieses Films als Katalysator dienen können, um Aktionen gegen ein tiefes Problem in unserer Gesellschaft anzuregen und die Menschen zu ermutigen, an der Gestaltung einer besseren Zukunft mitzuwirken".
Nike zeigt Haltung
Anlässlich des 30-jährigen Jubiläums des Slogans "Just Do It" im Jahr 2018 veröffentlichte Nike bereits einen Werbespot mit Colin Kaepernick, dem ehemaligen Quarterback der San Francisco 49ers, der während der Nationalhymne für ein Spiel der NFL in der Vorsaison protestierend niederkniete - und zeigte damit Haltung gegen die Rassenungerechtigkeit in der NFL.
In den sozialen Medien gibt es mittlerweile einige Aktionen, die den Kampf gegen den Rassismus unterstützen: Mit einem Protestlied hat beispielsweise der 12-jährige Afroamerikaner Keedron Bryant Aufsehen erregt. In dem 50-sekündigen Instagram-Video, das bis Montag rund 2,8 Millionen mal geliked wurde, singt der Junge unter anderem von der Herausforderung, als "junger schwarzer Mann" standhaft zu bleiben gegen alltägliche Diskriminierungen. Prominente Persönlichkeiten wie der ehemalige US-Präsident Barack Obama (58), Basketball-Star LeBron James (35), die Schauspielerin Eva Longoria (45) und die Sängerin Janet Jackson (54) teilten das Video auf ihren Instagram-Konten. Obama sprach von einem "kraftvollen Song", mit dem Bryant die Frustrationen beschreibe, die er fühle. (dpa/ak)