Verschwörungstheorie:
Warum Bielefeld auf Twitter eine Million Euro bietet
Bielefeld bietet demjenigen, der den endgültigen Beweis für die Nichtexistenz der Stadt liefert, eine Million Euro. Stadtmarketing vom feinsten, auf das die Twittergemeinde reagiert.
Zu einer Zeit, in der das Wörtchen "viral" noch gar nicht im digitalen Kontext benutzt wurde, setzte der damalige Informatikstudent Achim Held das Gerücht ins Netz, dass es die Stadt Bielefeld gar nicht gebe und löste damit eine Welle aus. Die nicht ganz ernst gemeinte Behauptung entstand auf einer Studentenparty, als Held einen Einwohner der nordrheinwestfälischen Gemeinde kennenlernte, die ihm und den anderen Anwesenden gänzlich unbekannt war. Der Witz "Bielefeld? Das gibt's doch gar nicht" hält sich bis heute und wird Einwohnern, Dort-Geborenen oder auch Nur-Einmal-Dort-Gewesenen immer noch mit lautem Gelächter entgegen geschleudert.
Der Dauerbrenner feiert in diesem Jahr sein 25. Jubiläum. Zeit, diesem kuriosen Gerücht endlich ein Ende zu bereiten – oder ein guter Werbeaufhänger – dachte sich die Marketingabteilung der Stadt und rief auf Twitter dazu auf, doch endlich den endgültigen Beweis der kuriosen Verschwörungstheorie zu liefern. Dem Gewinner winken eine Million Euro.
Auf der eigens eingerichteten Kampagnen-Homepage bielefeldmillion.de stellt die Stadt allerlei Hintergrundinfos zu der Theorie bereit, die ein Loch in die Landkarte Nordrhein-Westfalens reißt.
Unter dem Hashtag #Bielefeldmillion sollen die User auf Twitter ihre Beweise einreichen. Die Netzgemeinde liefert in gewohnter Manier und innerhalb von ein paar Stunden klettert der Hashtag in die deutschen Twitter-Trends:
Bielefelds Aushängeschild Nummer zwei (nach der Sparrenburg), Dr.Oetker, legt noch eine drauf und bietet den Gewinnern zusätzlich zum Geldpreis eine Million Puddingtütchen.
Blöd nur, dass ein User entdeckt hat, dass der Backzutatenkonzern nur vorgebe in Bielefeld ansässig zu sein und damit ein weiteres Indiz für die Nicht-Existenz der Stadt am Teutoburger Wald liefert.
Ein Tweet düfte Bielefeld-Witz-Geplagten besonders aus der Seele sprechen: