Auch top: Der Buchverlag Random House verbessert sein Ergebnis von 137 auf 173 Millionen Euro - mit Bestsellern wie Stieg Larsson oder Tilo Sarrazins Skandalbuch "Deutschland schafft sich ab". Weltweit würden inzwischen 25.000 E-Books verkauft, die meisten allerdings in den USA. Das Geschäft mit den E-Books hinke in Europa zwei bis fünf Jahre hinter dem US-Markt her, sagt Random House-CEO Markus Dohle.

Schwierig bleibt das Geschäft mit den Buchclubs. Nach Verkäufen in Australien, Italien und Portugal, will Bertelsmann sich auch in Frankreich von dem Direktgeschäft trennen, das dort ein Volumen von 600 Millionen Euro hat. Viel bliebe dann von dem Geschäft nicht mehr übrig, das derzeit noch eine Umsatz von gut einer Milliarde macht.

Weil die Schulden weitgehend abgebaut sind und in den letzten fünf Jahren fünf Milliarden Euro eingespart wurden, ist auch die Investitionskasse wieder gut gefüllt. Ein Milliarde stehen laut Finanzvorstand Thomas Rabe dieses Jahr zur Verfügung. Appetit zum Zukaufen hat Bertelsmann bekanntlich im Musikgeschäft. Warner oder EMI sind Happen, an denen der Musikverlag BMG Interesse hat.

Ostrowski will auch neue Märkte auftun, etwa für Dienstleistungen im Healthcare-Bereich oder im Bildungssektor. Unter Zukaufs-Druck sieht sich Ostrowski aber nicht: "Wir sind bereit zu investieren, wir sehen uns aber nicht unter Druck, überhitzte Marktpreise zu zahlen."


Autor: Judith Pfannenmüller

ist Korrespondentin für W&V in Berlin. Sie schaut gern hinter die Kulissen und stellt Zusammenhänge her. Sie liebt den ständigen Wandel, den rauhen Sound und die thematische Vielfalt in der Hauptstadt.