
Social Media in der Politik:
Warum Angela Merkel nicht twittert
Bundeskanzlerin Angela Merkel lässt lieber andere für sich twittern. In einem Interview begründet sie ihre Abstinenz.

Foto: Laurence Chaperon für CDU
US-Präsident Donald Trump flutet Twitter mit seinen Beiträgen. Nahezu jeder Politiker national oder international nutzt den Kurznachrichtendienst inzwischen als Sprachrohr. Doch Bundeskanzlerin Angela Merkel bleibt bei ihrer persönlichen Abstinenz. Sie habe zwar darüber nachgedacht, mit dem Twittern anzufangen, sagte die CDU-Chefin den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland.
Aber: "Twitter erfordert permanente Aufmerksamkeit. Ich müsste ständig verfolgen, was da los ist und mich regelmäßig zu Wort melden." Dies überlasse sie Regierungssprecher Steffen Seibert. "Wenn ich persönlich über ihn etwas direkt mitteilen will, dann wird das in den Tweets deutlich", sagte die Kanzlerin.
Auch von Whatsapp & Co. lässt die Kanzlerin die Finger. Für die private Kommunikation greift sie auf SMS zurück, wie sie im Interview erläutert.
SPD-Spitzenkandidat Martin Schulz und sein Team halten es anders, der Herausforderer teilte sogar ein Foto des Youtuber-Interviews auf Twitter.
Merkel bedauert aber, dass im TV-Duell mit Schulz das Thema Digitalisierung zu kurz kam. In dem Interview mahnt sie an, dass Deutschland bessere Breitbandanschlüsse benötige. "Zudem müssen wir die neuen Herausforderungen in unserem Bildungswesen aufnehmen. Berufsbilder verändern sich und werden digitaler. Darauf müssen wir die Menschen vorbereiten", so die Kanzlerin. (mit dpa)