
Red Bull:
Warentest: Warnung vor Energydrinks
Vor allem Jugendliche lieben die süßen Wachmacher von Red Bull, Rockstar oder Rhino's. Mit einem Logo der Stiftung Warentest werden sich die Energydrink-Marken aber wohl nie schmücken, denn die Verbraucherschützer finden sie vollkommen überflüssig und sogar gefährlich. Und raten deshalb von den Mode-Getränken ab.
Vor allem Jugendliche lieben Energydrinks: Sie sind schön süß und bunt, halten wach und haben Phantasie-Namen, die dem Käufer mehr "Power" versprechen. Marktführer Red Bull hat sich außerdem dank Riesen-Marketingbudget einen Coolness-Faktor erarbeitet, von dem andere Unternehmen nur träumen können. Mit einem Logo der Stiftung Warentest werden sich die Energydrink-Marken aber wohl nie schmücken, denn die Verbraucherschützer finden sie vollkommen überflüssig und gefährlich. Und raten deshalb von den Mode-Getränken ab.
24 Energiegetränke und einen "Energy-Shot" hat die Stiftung Warentest untersucht, darunter bekannte Marken von Red Bull, Coca Cola und Pepsico. Gewinner und Verlierer gibt es dabei nicht - die Warentester finden alle Marken schlecht - egal ob es Eigenmarken von Lidl und Aldi sind oder bekannte Namen.
Und das liegt an den Zutaten: Bei ihren Marketingbudgets unterscheiden sich die Energy Drinks erheblich - in der Dose sind sie alle ziemlich gleich. Beigemengte Zutaten wie Taurin, Inosit oder Glucuronolacton klingen exotisch, laut den Warentestern gibt es aber keine wissenschaftlichen Belege für ihre leistungssteigernde Wirkung. Für das Aufputschen sorgen stattdessen jede Menge Zucker und Koffein. Und das birgt die Gefahr einer Überdosierung, denn die meisten Energydrinks enthalten, auch wenn sie Grenzwerte beachten, dreimal mehr Koffein als Cola und – in der zuckerhaltigen Variante – mindestens genauso viel Zucker.
Besonders fatal ist die Wirkung von Koffein in Kombination mit Alkohol - zum Beispiel sind Energydrinks mit Wodka sehr beliebt. Keine gute Idee ist auch der Energiekick beim Sport. Und ausgerechnet auf dieses Marketinginstrument setzt Red Bull besonders massiv - beim Sponsoring von Extremsportlern und der Formel 1. Die Wachmacher in Kombination mit Sport oder Alkohol bergen jedoch ein hohes Risiko, weil es zu Herzrhythmusstörungen, Krampfanfällen oder Nierenversagen kommen kann, so die Verbraucherschützer. Sogar einzelne Todesfälle würden mit Energy Drinks in Verbindung gebracht. Das sind dann "Flügel", die man eigentlich gar nicht haben wollte.
Der Energydrink NOS aus den USA hätte sogar in Deutschland gar nicht verkauft werden dürfen - er überschreitet deutlich den zulässigen Grenzwert bei Koffein. Außerdem bemängeln die Warentester das Fehlen von vorgeschriebenen Warnhinweisen. Der deutsche Importeur habe den Verkauf deshalb mittlerweile gestoppt.
Auch hoch konzentrierte Koffeingetränke - sogenannte Energy Shots - sehen die Warentester kritisch. Exemplarisch haben sie den Shot von Red Bull getestet. In dem kleinen 60-Milliliter-Fläschchen konnten die Tester fast genauso viel Koffein nachweisen wie in der 250-Milliliter-Dose des klassischen Red Bull Energy Drinks.
Der Rat der Warentester: Energy Drinks sollten – wenn überhaupt – nur gelegentlich und nur in Maßen, auf keinen Fall zusammen mit Alkohol oder bei körperlicher Anstrengung getrunken werden. Das Marketing von Red Bull vermittelt da Jugendlichen ein ganz anderes Bild.