Karmacom:
WC mit Rollstuhl-Feeling: Kampagne gegen Alkohol am Steuer
"Lass Dein Auto stehen, wenn Du gehen willst" - eine Aufklärungskampagne der Freiburger Agentur Karmacom zeigt anschaulich, was sonst drohen kann - der Rollstuhl. Wie sich das anfühlt, vermittelt sie anschaulich auf Festival-Toiletten.
"Lass Dein Auto stehen, wenn Du gehen willst" - eine Aufklärungskampagne der Freiburger Agentur Karmacom zeigt anschaulich, was sonst drohen kann - der Rollstuhl.
Jedes Jahr enden über 5.000 Alkohol- und Drogenfahrten in Unfällen mit Schwerverletzten - viele davon landen für immer im Rollstuhl. Unter dem Claim „Ich fahr. Klar!“ hat die Freiburger CSR-Agentur Karmacom zusammen mit dem Online-Magazin "Fudder" und dem regionalen Sanitätshaus Pfänder eine Aufklärungskampagne entwickelt, die sich vor allem an 18- bis 25-Jährige richtet.
Zum Auftakt besuchten die Initiatoren das Holi Color Open Air Festival - ein Fest der Farben und der Musik - am 21. Juli mit rund 10.000 Gästen. Um in der farbenfrohen Party-Kulisse jungen Festivalbesuchern die Gefahren von Alkohol- und Drogenfahrten eindringlich zu vermitteln, installierte die Agentur eine Warnung auf den Toiletten, die sicher für Aufmerksamkeit sorgte. Denn an einigen WCs wurden Rollstuhlräder montiert, damit die jungen Gäste einen Eindruck davon bekommen, wie es sich anfühlt, im Rollstuhl zu sitzen. Ein Plakat mit dem Titel „Lass Dein Auto stehen, wenn Du gehen willst“ gab weiterführende Informationen.
Doch den Initiatoren ging es nicht nur um Aufklärung und einen Schockeffekt. „Wir wollen beim Thema Alkohol und Drogen am Steuer nicht mit dem erhobenen Zeigefinger drohen, sondern den Leuten echte Alternativen bieten.“ erklärt Heiner Weigand, Inhaber der Agentur und Initiator der Kampagne. Deshalb konnten sich Gäste über die Facebook-Seite der Initiative (www.facebook.com/ichfahrklar) zu Fahrgemeinschaften organisieren und am eigens eingerichteten Treffpunkt verabreden.
Die Laufzeit der Kampagne ist zunächst bis Herbst geplant. In Freiburg sind weitere Termine vorgesehen. „Die Kampagne kommt bei den Leuten gut an, so dass wir bereits darüber nachdenken, das Konzept auch in anderen Städten auszurollen“, so Heiner Weigand.
Eine kleine Gefahr besteht - dass Rollstuhlfahrer stigmatisiert werden. Denn nicht jeder, der im Rollstuhl sitzt, ist durch einen Alkohol-Unfall dort gelandet. Aber um junge Menschen genau dann zu erreichen, wenn sie feiern, Alkohol trinken und danach wieder heimfahren, ist die Installation ein mögliches Mittel, um sie nochmal zu Nachdenken zu bringen.