WAZ behält ihren "Krone"-Anteil
Der "Krone"-Deal ist endgültig geplatzt. Die Essener WAZ-Gruppe hat ihr Verkaufsangebot an die Verlegerfamilie Dichand zurückgezogen.
Die Essener WAZ-Mediengruppe behält ihren 50-Prozent-Anteil an der Wiener "Kronen-Zeitung". Dies bestätigte WAZ-Geschäftsführer Christian Nienhaus in mehreren Interviews. Der Verkauf habe sich "erledigt", sagte Nienhaus der österreichischen Tageszeitung "Standard".
Im März hatten sich beide Seiten im Grundsatz über einen Verkauf der Anteile geeinigt. Offenbar hatte die Verlegerfamilie Dichand jedoch im Nachhinein versucht, den Kaufpreis zu drücken. In der Branche hieß es, die WAZ habe rund 200 Millionen Euro für ihre "Krone"-Hälfte veranschlagt. Dichand soll zuletzt nur noch um 120 Millionen Euro geboten haben. Die zähen Nachverhandlungen bringen Insider mit Unstimmigkeiten innerhalb der Familie Dichand in Verbindung.
Den Kaufverhandlungen gingen jahrelange Streitigkeiten zwischen den Gesellschaftern voraus. "Lange befanden wir uns im Streit mit Herrn Dichand", erklärte Nienhaus im "Standard". "Wir haben, beim Versuch, ihn beizulegen, wie ein altes Ehepaar erwogen, ob man nicht besser zum Scheidungsrichter geht. Die Scheidung ist jetzt abgeblasen. Wir werden jetzt zusammen weiterarbeiten".