Mediengruppe RTL:
Vox überholt ProSieben erstmals in der Zielgruppe
Bei den Gesamtzuschauern hat Vox den Münchner Konkurrenten ProSieben schon 2016 überholt. Jetzt haben die Kölner erstmals auch in der Zielgruppe 14 bis 59 die Nase vorne.
Beim Sender Vox knallen am heutigen 1. August die Korken. Im Juli fuhren die Kölner einen Marktanteil von 6,8 Prozent bei den 14- bis 59-Jährigen ein - und liegen damit sowohl deutlich über Vorjahr (6,4 Prozent) als auch erstmals vor dem Münchner Konkurrenten ProSieben (6,7 Prozent).
Was in der Zielgruppe noch neu ist, gelang bei den Gesamtzuschauern bereits im letzten Jahr. Seit Juni 2016 ist Vox ununterbrochen bei den Zuschauern ab 3 Jahren vor ProSieben. Im Juli betrug der Abstand sogar einen ganzen Prozentpunkt (Vox: 5,1 und ProSieben 4,1 Prozent). "Zeigt es doch, dass die alte Aufteilung des TV-Marktes in Sender der ersten und der zweiten Liga Vox und seiner aktuellen Entwicklung nicht mehr gerecht wird", sagt Sender-Geschäftsführer Bernd Reichart.
Mit Eigenproduktionen punkten
Zum guten Ergebnis besonders beigetragen haben Formate wie "Die Höhle der Löwen", das ab dem 5. September in die neue Staffel geht. Mit einem Marktanteil von 16,4 Prozent bei den 14- bis 59-Jährigen war die dritte Staffel die erfolgreichste Primetime-Eigenproduktion des Senders.
Im Herbst kommt es außerdem zum großen Finale beim "Club der roten Bänder". Auch dieses Format erreichte in der vergangenen Staffel Marktanteile von bis zu 16 Prozent in der Zielgruppe. Im gleichen Quoten-Korridor liegt auch die Musikshow "Sing meinen Song".
Jetzt gilt es nur noch, den Marktanteilszuwachs auch zu kapitalisieren. In einem Interview mit W&V monierten Reichart und IP-Deutschland-Vermarktungschef Matthias Dang im Frühjahr: "Wir stellen leider fest, dass die strategische Umpositionierung von Vox in der Wahrnehmung noch nicht so vorangekommen ist, wie wir uns das wünschen." Es gelte, bei Kunden und Mediaagenturen noch Aufklärungsarbeit zu leisten. "Vor allem die Punkte Innovation und Qualität werden zu wenig berücksichtigt."
Wie es im TV-Markt läuft
Noch ein Blick auf den Gesamtmarkt, in dem die meisten Sender verlieren: Das ZDF lag im Juli erneut an der Spitze aller deutschen Fernsehsender. Mit 13,0 Prozent hat das Zweite im Vergleich zum Vormonat (13,2 Prozent) aber leicht verloren. Dahinter findet sich die ARD mit unverändert 10,7 Prozent wieder. RTL hat mit 8,5 Prozent (9,0) ebenfalls etwas an Marktanteilen beim Gesamtpublikum eingebüßt.
Auf Platz vier lag der Privatsender Sat.1 mit 6,4 Prozent (Juni: 6,6), gefolgt von Vox mit unverändert 5,1 Prozent. Auch hier schließt sich ProSieben mit 4,1 Prozent (4,5) an - und auf Platz sieben Kabel eins mit 3,5 Prozent, etwas weniger als im Vormonat (3,6).
RTL II hat auf 3,4 Prozent leicht zugelegt (3,2), ZDF Neo kam auf 2,8 Prozent (3,0) Prozent, Super RTL legte auf 1,8 Prozent (1,7) zu. Die dritten ARD-Programme kamen zusammengerechnet auf einen Marktanteil von 13,0 Prozent - unverändert im Vergleich zum Vormonat.