
Vorwerk eröffnet Vorzeigestore am Jungfernstieg
Der Hausgeräte-Hersteller modernisiert sein Vertriebskonzept: Der neue Vorzeigestore in Hamburg und ein neuer Online-Shop sollen junge Käufer für den Staubsauger "Kobold" & Co. begeistern.
Der Haushaltgeräte-Hersteller Vorwerk arbeitet weiter an der Modernisierung seines Vertriebskonzeptes. Am Freitag, 3. Dezember, eröffnet in Hamburg ein weiterer Store, direkt am Jungfernstieg gelegen. Den ersten Shop hatte das Unternehmen bereits im April in Köln eröffnet.
Der neue 300 Quadratmeter große Vorzeigeladen in bester Lage in Hamburg soll Vorläufer sein für weitere Geschäfte. "Wenn die Kunden dieses Konzept annehmen, gehen wir auch in andere deutsche Großstädte. Und später vielleicht auch nach Mailand, Madrid, Paris oder Rom", erklärt Vorwerk-Chef Walter Muyres gegenüber der "Süddeutschen Zeitung".
Jahrzehntelang setzte das Unternehmen ausschließlich auf Vertreter, die von Tür zu Tür zogen und dort Produkte wie den Kobold-Staubsauger anpriesen. Die Küchenmaschine Thermomix, ein Verkaufsschlager des Unternehmens, wird bei Verkaufspartys und Kochveranstaltungen vorgeführt, ähnlich dem Prinzip von Tupperware.
Doch das Haustürgeschäft ging in den letzten Jahren zurück, das Unternehmen hat laut dem SZ-Bericht auch Probleme, genügend Mitarbeiter und Nachwuchs für den Direktvertrieb zu finden. Aktuell arbeiten für Vorwerk in Deutschland 2500 Vertreter im Vertrieb, es waren mal doppelt so viele. 2011 wird die Vorwerk-Unternehmensgruppe weltweit mehr als 2,4 Milliarden Euro umsetzen, mehr als im Jahr zuvor. Der Kobold steuert zumindest in Deutschland zum Umsatz immer weniger bei. 2010 waren es 180 Millionen Euro, neun Prozent weniger als 2009. Auch für 2011 erwartet das Unternehmen ein Minus.
Das neue Vertriebskonzept soll deshalb gleich mehrere Probleme lösen: Vorwerk will mit den Stores auch sein angestaubtes Image aufpolieren und vor allem junge Käufer ansprechen. Deshalb startet das Unternehmen im Dezember auch einen Online-Shop. Dort findet man dann auch neue Produkte, wie einen lasergesteuerten Saubroboter, oder einen Mini-Kobold für Kinder. Bundesweit sollen außerdem die 130-Service-Läden zu Verkaufsstellen umgerüstet werden.
Ansonsten sieht das Unternehmen mit Stammsitz in Wuppertal, das auch Kosmetikprodukte und Teppiche vertreibt, große Wachstumschancen in Asien. In China verkauft Vorwerk schon jetzt in jedem Jahr rund 120.000 Kobold-Staubsauger.