
Imagewandel:
Vom Billig- zum Businessflieger: Ryanair schielt auf Geschäftskunden
Die Fluglinie Ryanair führt ein Geschäftskunden-Ticket ein. Die Iren wollen weiter an ihrem Image arbeiten, um diese sensible Klientel von der Marke zu überzeugen.
Bisher hat sich ein durchschnittlicher Lufthansa-Kunde wohl eher selten in ein Flugzeug von Ryanair verirrt. Das soll sich ändern - zumindest wünscht sich das Airline-Boss Michael O'Leary. Denn die Iren wollen jetzt die Geschäftskunden für ihre Marke begeistern. Das Unternehmen führt jetzt "Business Plus"-Tickets ein. Dieses Angebot ist teurer als andere Tickets, enthält aber mehr Service: Dazu gehört die kostenlose Aufgabe von einem Stück Gepäck, Flexibilität bei Umbuchungen, eine raschere Abfertigung am Schalter, bei der Sicherheitskontrolle und beim Boarding, sowie spezielle Sitzplätze in den vorderen Reihen.
Laut Kenny Jacobs, Chief Marketing Officer, sind bereits "über 25 Prozent der Passagiere Business-Kunden". An Konkurrenten wie die Lufthansa kommt das Unternehmen aber nicht heran. Jacobs spricht von mehr Routen zwischen den europäischen Geschäftsmetropolen, die Ryanair nun aufbaut. Zuletzt hatte der oberste Marketer auch eine mobile Bordkarte eingeführt - eine App, die insbesondere Geschäftskunden anspricht. Für die anspruchsvolle Klientel hat Ryanair zur Vorstellung "Business Plus" außerdem ein kurzes Filmchen veröffentlicht. Der Spruch dazu: "Business. Made Simple."
Seit Herbst 2013 verkündet die Airline regelmäßig, etwas gegen ihre Billigflieger-Image zu tun. Denn die Verbraucher verbinden eben nicht nur günstige Preise mit der Marke. Der Ruf besonders Kundenunfreundlich zu sein haftet Ryanair an. In einigen europäischen Ländern hat der Billigflieger im April 2014 erstmals eine Fernseh-Kampagne gestartet. Drei TV-Spots greifen drei wichtige Änderungen auf, die Ryanair jüngst eingeführt hat: zugewiesene Sitzplätze, ein zweites Handgepäck und eine übersichtlichere Buchungswebsite. Der neue Slogan: "Low fares. Made simple" (Agentur: Dare).