Zum goldenen Hirschen:
Volker: Der Kreativ-Award für die Demokratie
Volker - so heißt ein neuer deutscher Kreativwettbewerb. Eingeladen sind Studierende: Es geht um Ideen für eine Kampagne, die vor der Bundestagswahl breit sichtbar in Deutschland laufen soll. Mehr dazu hier.
Der Vorname Reinhard klingt für einen 37-jährigen erst einmal ungewöhnlich. So heißen im Normalfall Männer, die mindestens zehn Jahre älter sind als Buschmann. Altbacken ist der Geschäftsleiter der Agentur Zum goldenen Hirschen Berlin allerdings nicht. Im Gegenteil: Er initiiert gerade eine bundesweite Kampagne, die mit viel Brimborium und Promi-Unterstützung rechtzeitig vor der Bundestagswahl 2017 starten soll.
Buschmann ist Mitglied im Verein Artikel Eins – einem Verbund erfahrener Politikkampagnenmacher. Unter Buschmanns Federführung hat die Organisation jetzt zunächst einen Kreativwettbewerb für Studenten ausgerufen. Die sollen die Ideen für die große Kampagne liefern. Der Name: Volker. Zum Semesterstart im September erhalten die einschlägigen Unis für Marketing-, Werbung- und Filmschaffende das Briefing. Im Idealfall sollen es die Professoren in den Lehrplan integrieren. Vier Bereiche deckt das Briefing ab: Online, Film, Print und Guerillamarketing.
Im Mittelpunkt steht der erste Artikel des Grundgesetzes. Es soll also ausdrücklich keine Anti-Nazi-Kampagne werden. „Davon kann es zwar nie genug geben. Aber sie schüren bei der Klientel, die wir ansprechen wollen, nur Reaktanzen“, sagt Buschmann. Er hat mit seiner Agentur viele Jahre lang den Wahlkampf der Grünen begleitet, gehört selbst allerdings keiner Partei an. Der Verein Artikel Eins vereinigt auch erfahrene Kommunikatoren der anderen großen Volksparteien. Die Zielgruppe, von der Buschmann spricht, sind Wähler, die aus Protest oder Verdruss extreme Parteien wählen. Die will er bekehren.
Über die Einreichungen entscheidet eine Jury aus Prominenten, Marketing- und Agenturentscheidern. Noch sind die Verträge nicht unterzeichnet, aber was Buschmann unter der Hand verrät, lässt erahnen, dass Volker das nächste große Ding werden könnte. Auf Kooperationen mit Verbänden wie dem ADC verzichten die Initiatoren bewusst. „Das soll keine Medaillen-Melkkuh für Agenturen werden, es geht um die Sache“, sagt Buschmann. Sponsoren und Umsetzungspartner indes sucht er noch. Die Einreichungsfrist für Volker endet im November. Mitmachen lohnt sich für Studenten, eine größere Bühne und die bundesweite Sichtbarkeit dürte ihnen garantiert sein. Bei anderen Nachwuchswettbewerben ist dies leider eher selten Fall.