Real Time Marketing:
Viral-Phänomen #TheDress: Was die Modemarke davon hat
Die Modemarke Roman Originals profitiert enorm von dem Social-Media-Phänomen #TheDress. Geschickt nutzt sie den Hype mit Social-Media-Kampagnen, Realtime Marketing und einer Ebay-Aktion.
Roman Originals wird zwei Frauen in Schottland wohl ewig dankbar sein: einer Brautmutter und einer Sängerin. Die Schottin trug bei der Hochzeit ihrer Tochter einen Dress der Modemarke, der später als Social-Media-Phänomen #TheDress Karriere machte. Dabei rätselte die Internetgemeinde darüber, ob das Kleid nun schwarz-blau oder weiß-gold ist. Mehr nicht. Der Original-Post auf Tumblr von der Sängerin, die diese Frage aufgeworfen hatte, wurde rund 73 Millionen Mal angeschaut, Millionen diskutierten mit und äußerten ihre Wahrnehmung. Zahllose Promis wie Julianne Moore oder Kim Kardashian twitterten darüber und Marken nutzten #TheDress flink für Realtime Marketing.
So richtig gelohnt hat sich der Hype aber wohl vor allem für die Modemarke Roman Originals, wie das "Marketing Magazine" zusammenfasst. Der plötzliche Viral-Ruhm habe das Unternehmen völlig überrascht. Zunächst musste die Marke deshalb schnell reagieren und sich als Hersteller des Kleides zu erkennen geben, um von der enormen Bekanntheit des Produktes zu profitieren. Deshalb setzte Adrian Addison, Head of E-Commerce bei Roman Originals, auf Social Media und Real-Time Data, wie er dem "Marketing Magazine" verriet. "Es ist fast unmöglich, eine Werbekampagne zu entwickeln, die sich so schnell ausbreitet. Der Schlüssel für uns war also, rechtzeitig und effektiv zu reagieren."
We can confirm #TheDress is blue and black! We should know! http://t.co/qAeIIHzJxk pic.twitter.com/kkxjUbmgI3
— Roman Originals (@romanoriginals) 27. Februar 2015
Roman Originals startete eine Social-Media-Kampagne auf Facebook und Twitter und entwickelte dafür verschiedene Banner- und Anzeigenmotive, basierend auf Real-Time Data des Spezialisten Quantcast. So wechselte etwa das Kleid seine Farben und Roman Originals lud User dazu ein, an der Debatte teilzunehmen und zwischen Gold und Blau zu wählen. Außerdem wanderte #TheDress auf die Homepage des Shops und wird dort prominent promoted. Auch in den Läden wurden die Schaufenster passend zum Online-Geschehen gestaltet. So befeuerte das Unternehmen selber den Hype.
Der Lohn: Laut Addison konnte die Modemarke ihre Verkäufe steigern, doch dies sei gar nicht das vorrangige Ziel gewesen. Viel wertvoller sei die Aufmerksamkeit für die Marke. "Die Visits auf unserer Seite stiegen signifikant - auf 1,2 Millionen", freut sich der E-Commerce-Verantwortliche. "Wir sahen einen Anstieg bei den Views auf die Produktdetails von über 3000 Prozent am Tag. Das ist eine massive Exposition für unsere Marke. Daraus konnten wir Kapital schlagen, weil wir die Daten in Echtzeit sahen." Er rät Marken deshalb, sich unbedingt Zugang zu solchen Daten zu beschaffen. Nur so könne man schnell reagieren.
Roman Originals reagiert auch noch auf andere Weise: Die Marke gibt eine limitierte Edition des Kleides nun auch in Gold und Weiß heraus. Der Dress wird seit heute auf Ebay verkauft, der Erlös geht an den Red Nose Day. Die ersten Fans bieten schon.
@Clearpreso Yes we do. #bidthedress pic.twitter.com/lT9UKGt1Pb
— Roman Originals (@romanoriginals) 5. März 2015