Islamkritische Berichte :
Viele Tote bei Anschlag auf Pariser Satireblatt "Charlie Hebdo"
Zwei schwer bewaffnete Männer haben die Redaktion des Satirehefts "Charlie Hebdo" in Paris überfallen. Dabei wurden mindestens zwölf Menschen getötet, es gibt mehrere Verletzte.
Bei einem Anschlag auf das religionskritische französische Satiremagazin "Charlie Hebdo" in Paris sind am Mittwoch mindestens zwölf Menschen getötet worden. Die beiden Täter schossen am Vormittag unter anderem mit einer Kalaschnikow in den Redaktionsräumen um sich. Neben den Toten soll es vier Schwerverletzte geben, darunter den Chefredakteur des Blattes. Die beiden bewaffneten Täter konnten anscheinend fliehen. Die vier Zeichner Charb, Wolinski, Cabu und Tignous, die beim Anschlag von Paris getötet wurden, gehörten zu den besten Karikaturisten Frankreichs.
Angesichts des "Terroraktes" rief Frankreichs Präsident François Hollande die Nation zur Einheit auf. Der Politiker war sofort zum Tatort geeilt. Hollande berief eine Krisensitzung des Kabinetts ein. Für den Großraum Paris wurde sofort die höchste Sicherheitsstufe ausgerufen.
Seine neueste Ausgabe vom Mittwoch widmete das Wochenmagazins dem Schriftsteller Michel Houellebecq, der derzeit mit dem Roman "Soumission" (Unterwerfung) über Frankreich unter einem islamischen Präsidenten für Furore sorgt. Auch im letzten von der Redaktion veröffentlichten Tweet am Mittwoch bezog sich die Redaktion auf den Islam. Die Terroristen von Paris haben laut "dpa" bei ihrem Überfall mehrfach "Allah ist groß" skandiert. Auf Videos im Internet vom Tatort im Osten der französischen Hauptstadt sind zwei schwarz vermummte Täter zu erkennen. Nach Augenzeugenberichten sollen sie bei dem Überfall "Wir haben den Propheten gerächt" gerufen haben.
Mit Entsetzen hat der Deutsche Journalisten-Verband (DJV) auf den Terrorakt reagiert. "Das ist ein Anschlag auf das Grundrecht der Presse- und Meinungsfreiheit", sagte der Bundesvorsitzende Michael Konken. "Es ist unfassbar, dass in einem demokratischen und freiheitlichen Land eine Satirezeitschrift in den Fokus von Fanatikern geraten kann, die mit brutalsten Mitteln versuchen, islamkritische Standpunkte zu unterdrücken." Die Anteilnahme ist groß, ihr Entsetzen über den Terroranschlag drücken Staatsmänner in ganz Europa aus. Deutsche Medien trauern mit und solidarisieren sich unter dem Hashtag #JeSuisCharlie:
Nos pensées sont avec nos collègues de @Charlie_Hebdo_ et ses familles et ses proches. #CharlieHebdo pic.twitter.com/NljaLRJVFs
— extra3 (@extra3) January 7, 2015
#jesuischarlie - ich bin Charlie. Im Gedenken an die Opfer des Anschlags auf die @Charlie_Hebdo_ -Redaktion in Paris. pic.twitter.com/lHMQyVCxZJ
— Süddeutsche Zeitung (@SZ) January 7, 2015
"Charlie Hebdo" war zuvor mehrfach wegen Mohammed-Karikaturen in die Kritik geraten. Bereits im November 2011 waren nach der Veröffentlichung einer "Scharia"-Sonderausgabe mit einem "Chefredakteur Mohammed" die Redaktionsräume in Flammen aufgegangen. Die Internetseite war zudem mehrfach von Hackern angegriffen worden. Die Website ist nach dem aktuellen Anschlag offline.
Anlässlich des Anschlags auf "Charlie Hebdo" haben ARD und ZDF Sondersendungen ins Programm genommen. Das Erste sendet um 20.15 Uhr einen "Brennpunkt" mit dem Titel "Blutbad in Paris. Das Zweite hat um 19.20 Uhr ein "ZDF spezial" eingeschoben. Der Titel lautet "Terror in Paris - Anschlag auf Satiremagazin".
Hier ein Überblick, wie Frankreich und das Social Web mit dem Angriff auf "Charlie Hebdo" umgehen:
ps/dpa