Astra-Prognose:
Viele Geräte, erste Sender: Ultra-HD auf dem Vormarsch
"Es gibt keinen großen Sender, der nicht mit Ultra-HD experimentiert", erklärt Astra-Manager Wolfgang Elsäßer. Er glaubt, dass 4K schneller die Wohnzimmer erobert als HD.
Der Satelliten-Betreiber Astra rechnet damit, dass in diesem Jahr der erste große Sender in der besseren Ultra-HD-Qualität auf die Plattform kommt. "Da sind wir am Start einer ganz großen Entwicklung, die aus unserer Sicht deutlich schneller gehen wird als die Verbreitung von HD“, sagte Astra-Deutschlandchef Wolfgang Elsäßer der "dpa". "Es gibt keinen großen Sender, der nicht mit Ultra-HD experimentiert." Er sei überzeugt, dass dies der Standard bei Fernsehgeräten sein werde.
Völlig offen sei aber noch, wie die Preismodelle beim Empfang bei Ultra-HD-Übertragungen aussehen könnten. "Ultra-HD kostet den Sender Geld - für Inhalte, Produktion, Übertragung", gab Elsäßer zu bedenken. "Man muss Modelle finden, wie das refinanziert werden kann. Da sind wir in Gesprächen mit den Sendern, aber es gibt noch nichts Konkretes."
Ultra-HD, auch 4K genannt, hat mit 3840 mal 2160 Bildpunkten eine vier Mal höhere Auflösung als herkömmliches Full-HD. Bis Ende 2016 dürfte es 3,5 Millionen Ultra-HD-Fernseher in Deutschland geben, erwartet Astra. Die ersten Geräte wurde 2013 verkauft. Astra hat eine kleine Übersicht an 4K-Offerten ins Netz gestellt.
Beim nächsten Schritt, dem 8K-Format mit noch höherer Auflösung, das die japanische Industrie zu den Olympischen Spielen 2020 etablieren will, ist Elsäßer hingegen skeptisch. Es sei "technisch machbar, wirtschaftlich heute totaler Unsinn", sagte er. "Davon sind wir in Europa ungefähr zehn Jahre entfernt."
Für Ultra-HD erwartet das Astra-Team alles in allem reges Interesse: Bereits die Hälfte der insgesamt 38,1 Millionen Fernsehhaushalte in Deutschland kennt nach einer Sonderbefragung zum Thema im Rahmen des aktuellen "Astra TV-Monitors 2015" (TNS Infratest) den neuen TV-Standard. Bis Ende 2015 wurden in Deutschland insgesamt rund 1,1 Millionen Ultra HD-Fernseher verkauft, die Mehrheit der Käufer ist laut Studie von der Bildqualität überzeugt.
Was den Vorgängerstandard HD angeht: Erstmals können in Deutschland mehr als die Hälfte aller TV-Haushalte Sender in hoher Auflösung empfangen. "20 Millionen oder 52 Prozent verfügten Ende 2015 über das nötige Equipment, um Programme in hochauflösender Bildqualität zu sehen", geht aus dem "Astra TV-Monitor 2015" hervor. Satellit bliebt auch hier der wichtigste Empfangsweg: In den 17,9 Millionen Sat-Haushalten liegt der HD-Anteil bei 11,0 Millionen (61 Prozent), im Kabel bei 7,8 Millionen (47 Prozent).
dpa/ps