Video-Portal Amazonas: RTL und ProSiebenSat.1 müssen aufs Urteil warten
Die Zukunft der Videoplattform Amazonas bleibt unklar. Das Oberlandesgericht Düsseldorf wollte am 20. Juni sein Urteil über das gemeinsame Projekt von RTL und ProSiebenSat.1 verkünden, doch nun wurde die Urteilsverkündung auf den 8. August verschoben.
Die Zukunft der Videoplattform Amazonas bleibt weiter unklar. Eigentlich wollte das Oberlandesgericht Düsseldorf am Mittwoch (20. Juni) sein Urteil über das gemeinsame Projekt von RTL und ProSiebenSat.1 verkünden. Kurzfristig wurde die Urteilsverkündung nun aber auf den 8. August verschoben. Dies bestätigte das OLG gegenüber W&V. Gründe wurden nicht genannt, dem Vernehmen nach erfolgt die Verschiebung allerdings aufgrund der anstehenden Urlaubszeit und der hohen Arbeitsbelastung des Senats.
Unter dem Arbeitstitel Amazonas hatten die Sendergruppen RTL und ProSiebenSat.1 geplant, gemeinsam ein Video-on-Demand-Portal aufzubauen. Auf dieser technischen Plattform wollten die Sender ihre Serien, Shows und anderen Formate verbreiten und vermarkten. Jeder Sender sollte dabei für seinen eigenen Bereich verantwortlich sein. Das Bundeskartellamt hatte das Vorhaben trotzdem untersagt, weil – so die Argumentation - die Plattform die marktbeherrschende Stellung der beiden Sendergruppen verstärken würde. RTL und ProSiebenSat.1 hatten dagegen geklagt, erst vor dem Düsseldorfer Landgericht, dann vor dem OLG. Das Oberlandesgericht hatte allerdings am 18. April in einer mündlichen Verhandlung darauf hingewiesen, dass es der Argumentation des Bundeskartellamtes im Prinzip folgt. Das endgültige Urteil steht aber noch aus. Es wird nun erst im August verkündet.
Noch ist unklar, ob die Kläger gegen das Urteil weiter vorgehen und Rechtsbeschwerde beim Bundesgerichtshof einlegen. Vermutlich werden sie sich auf den Ausbau ihrer bestehenden Portale RTL now, Maxdome und Videoload konzentrieren. Auch eine Beteiligung an Germany’s Gold, der geplanten VoD-Plattform von ARD, ZDF und diversen Filmproduktionsgesellschaften, kann sich ProSiebenSat.1-ChefThomas Ebeling vorstellen. (hvr)