Expansion:
Vice baut deutschen Sportkanal auf
Vice News und Vice Sports starten im März mit deutschsprachigen Kanälen.
Das globale Jugendmedien-Unternehmen Vice Media baut sein Bewegtbild-Geschäft in Europa weiter aus. Am 11. März launcht der Konzern in sieben europäischen Ländern, darunter Spanien, Frankreich und Deutschland, regionale Ableger des US-Kanals Vice Sports. Ende März geht Vice in Berlin zusätzlich mit einer deutschsprachigen Redaktion für den internationalen Nachrichtenkanal Vice News an den Start. In Österreich und der Schweiz sollen ebenfalls noch in diesem Jahr regionale Nachrichtenredaktionen entstehen. 2015 will Vice mit insgesamt neun deutschsprachigen Videoplattformen vertreten sein, darunter auch einem Ableger des Mode- und Lifestylekanals I-D.
Deutschland-Geschäftsführer Benjamin Ruth baut derzeit in Berlin die Redaktionen für Vice Sports und Vice News auf. Die Redaktionsleitung übernimmt der bislang freie Autor Toni Lukic, Redakteur und Moderator wird der ehemalige Basketballprofi und Journalist Jermain Raffington. Die Kernredaktion aus anfänglich drei Redakteuren greift auf ein zehnköpfiges Freelance-Netzwerk zu sowie auf hauseigene Ressourcen aus dem mitterweile 35-köpfigen TV-Team von Vice Deutschland. Insgesamt beschäftigt Vice Deutschland in Berlin derzeit 113 festangestellte Mitarbeiter, dazu 20 bis 30 Freelancer.
Fünf Formate sollen emotionalen, Social Media-verankerten Zugang zum Sport jenseits der Ergebnistabellen mit dem Vice-typischen Blickwinkel bieten: "Offday" begleitet Sportler in der Freizeit, "Die Kurve" taucht ein in die Fanwelt, "Vice Sports meets" zeigt Sportler-Interviews und "The Coach" begleitet Trainer hinter die Kulissen. "Athlets call their Mums" zeichnet die Zwiegespräche von Sportlern mit ihrer Müttern auf. Der Schwerpunkt liegt auf Fußball, aber auch Basketball und andere Sportarten kommen vor. Zudem gibt es Einblicke in skurrile Sportarten wie Kamelwrestling.
Die deutschsprachige Redaktion von Vice News soll mindestens zehn Redakteure und Freelancer umfassen. Ein Kernteam aus erfahrenen Nachrichtenjorunalisten aus TV und Print soll bereits stehen, die Namen sind noch geheim. Vice News soll neben dem subjektiven Momentaufnahmen des "Gonzo"-Journalismus im Vice-Stil distanziertere, klassischere Berichterstattung bieten – im Gegensatz zu Vice Sports völlig werbefrei.
Mit dem Geld von stillen Investoren wie Rupert Murdoch oder dem US-Kabel-Network A&E will Vice übrigens auch seine Expansion im Fernsehen vorantreiben: Spätestens 2016 soll ein globaler Vice-TV-Kanal mit länderspezifischen regionalen Ablegern auf Sendung gehen.