Verweildauer auf Facebook stagniert
Das soziale Netzwerk Facebook verliert kurz vor seinem geplanten Börsengang an Wachstumsdynamik in wichtigen Industrieländern.
Die Verweildauer auf Facebook ist, gemessen als Anteil an der gesamten Online-Zeit der Internetnutzer, in den Vereinigten Staaten im vergangenen Jahr nicht mehr gewachsen. Seit August 2011 stagniert sie auch in Deutschland. Das berichtet das Nachrichtenmagazin "Focus" in seiner aktuellen Ausgabe unter Berufung auf Berechnungen des Marktforschungsunternehmens Comscore.
Dieser Anteil an der gesamten Online-Zeit der Internetnutzer liege im Durchschnitt der 20 größten Facebook-Länder bei rund 20 Prozent. In den USA habe sich die Verweildauer im vergangenen Jahr zwischen 14 und 15 Prozent eingependelt. In Deutschland sei dieser Anteil bis zum vergangenen Sommer noch rasant gestiegen, liege seit August aber relativ konstant bei rund 16 Prozent der gesamten Internet-Minuten der Nutzer. Das Wachstum von Facebook komme im Moment weitgehend aus Schwellenländern wie Indonesien und Brasilien.
Der deutsche Internet-Unternehmer Lars Hinrichs, Gründer des Netzwerks Xing und Facebook-Investor, erwarte bei dem Börsenkandidaten derweil eine wichtige Offensive, so der "Focus" weiter. "Es würde mich sehr wundern, wenn Facebook nicht mit Hochdruck an einer Suchmaschine arbeitet oder eine übernimmt", sagte Hinrichs dem Nachrichtenmagazin. Eine Suche für Produkte und Dienstleistungen, die Tipps von Freunden berücksichtigt, könnte Facebook auf einen Schlag den Zugang zu jenem Milliardenmarkt ebnen, den Google bisher fast allein besetzt.