Verkauf von Das Vierte ist geplatzt
Gegenüber der "FTD" bestätigt der Vertreter der Käufer, Ulrich Ende, dass der Deal mit Dimitrij Lesnewski gescheitert ist - wie der "Kontakter" schon zuvor prognostiziert hat.
Jetzt also doch: Der Verkauf des Münchner Fernsehsender Das Vierte an die britische Spirit On Media Group ist gescheitert. Das berichtet die "Financial Times Deutschland" (FTD, Mittwochsausgabe) unter Berufung auf ein Schreiben des russischen Eigentümers Dimitrij Lesnewski an die lizenzgebende Medienanstalt LfM. Der W&V-Schwestertitel "Kontakter" hat vergangene Woche bereits darüber berichtet, dass der Deal zu platzen droht. Die Käufer und ihre deutsche Tochter Phoenix Medien sollen akute Probleme mit der Freigabe der benötigten millionenschweren Kredite bei den Banken gehabt haben, ist aus der Branche zu hören.
Gegenüber der "FTD" bestätigt der Phoenix-Vertreter, der frühere N24-Chef Ulrich Ende, das Scheitern der Übernahme und den misslungenen Versuch, eine Senkung des Kaufpreises erreichen zu wollen. Knapp 60 Millionen Euro sollen als Kaufpreis im Raum gestanden haben. Wie die Nachrichtenagentur "dpa“ meldet, bestätigt ein Unternehmenssprecher, dass der russische Medienunternehmer Lesnewski den seit Ende Mai andauernden Verkaufsprozess abgebrochen habe. Er wolle den Sender nun weiter betreiben. Die Gewinne sollten in das Programm investiert werden.
Lesnewski hat Das Vierte erst 2008 vom Gründer NBC Universal übernommen. Aus dem angekündigten Relaunch zum Vollprogramm ist im vergangenen Jahr nur eine Mini-Reform übriggeblieben. In diesen Tagen wird nun der Vorabend umgebaut und die Teleshopping-Schiene damit reduziert.