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Valentinstag: Alibaba zahlt 10 homosexuellen Paaren aus China die Hochzeit in den USA
Während sich die westliche Welt mit Valentinstag-Kampagnen rund um die Farbe Grau aufhält, kommt für W&V-Autor Markus Sekulla die spannendste Idee aus China.
Während sich die westliche Welt mit Valentinstag-Kampagnen rund um die Farbe Grau aufhält, kommt die für mich spannendste Idee aus China.
Alibaba ist die Firma, die im September 2014 mit dem größten Börsengang der Geschichte weltweit für Aufsehen sorgte. Seither hat Jack Ma, CEO von Alibaba, einen festen Platz in den US-Medien. Diese Woche sind ihm und seiner Firma mit einem PR-Gag positive Schlagzeilen sicher. Dafür hat sich Alibaba bei Organisationen und Websites, die sich für LGBT-Rechte einsetzen, Unterstützung geholt.
"We Do" oder auch "Rainbow Contest" ist schnell umrissen: Zehn homosexuelle Paare aus China werden diesen Sommer nach Kalifornien reisen, um dort zu den Bund der Ehe zu schließen. In China ist ihnen das verboten. Dazu wurden aus 400 Bewerbungen 20 Paare vorausgewählt, für die dann auf Taobao.com (quasi das Ebay Chinas) abgestimmt werden konnte. Rund 75.000 Nutzer haben geklickt und über die zehn Gewinnerpaare entschieden. Und die dürfen sich über eine siebentägige Reise mit Hochzeit in die USA freuen - auch wenn ihre Ehe in China nicht anerkannt wird.
WOW! HUGE! "#Alibaba Helps #Gay Chinese Get Married in the US."
http://t.co/zUwVCHDpBD via @adage #ValentinesDay pic.twitter.com/sZhD8687kG
— Shayne Thomas (@SexyMrRogers) 12. Februar 2015
Was man wissen muss: Während die Kampagne in westlichen Ländern auf überwiegend positive Reaktionen stößt, ist Homosexualität in China weiterhin eines der striktesten Tabuthemen, an das sich kaum eine Firma in der Werbung herantraut. In den zwei Jahren, die ich in China verbracht habe, musste ich häufig mitbekommen wie Homosexuelle auf den Straßen beleidigt und angefeindet wurden. Dies ging bis zur körperlichen Gewalt.
So liegt die Vermutung nah, dass die Aktion vor allem in den USA für Schlagzeilen sorgen soll. Trotzdem: eine öffentliche Diskussion des Themas in China ist ein Anfang. Auch die Suchmaschine Baidu hat neulich mit einem lesbischen Paar geworben.
Große US-Medien haben bereits berichtet, und die meisten Reaktionen in den westlichen Social-Media-Netzwerken fallen positiv aus. Dem kann ich mich nur anschließen. Auch wenn die Akzeptanz von Homosexualität in China noch sehr gering ist, es ist ein Schritt in die richtige Richtung.
W&V-Autor Markus Sekulla arbeitet als Strategie- und Social-Media-Berater in New York und Düsseldorf. Er ist einer der Macher von Mobilegeeks. Auf W&V Online schreibt er regelmäßig über herausragende US-Kampagnen.
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