
Volkswagen:
VW: Medien spekulieren über Winterkorn-Nachfolge
Bereits vor dem Rücktritt von VW-Chef Martin Winterkorn kursierten die ersten Spekulationen, wer ein geeigneter Nachfolger sein könnte. Eines ist sicher: Der neue Mann muss sich um das ramponierte Image kümmern.
Bereits vor dem offiziellen Rücktritt von VW-Chef Martin Winterkorn kursierten die ersten Spekulationen, wer ein geeigneter Nachfolger sein könnte. Am Freitag könnte der Aufsichtsrat in Wolfsburg einen neuen Konzernlenker küren. In den Medien werden bis zu sechs Anwärter gehandelt. Als wahrscheinlichste Lösung gelten drei interne Bewerber: das Chef-Trio Matthias Müller (Porsche), Herbert Diess (Marke VW) und Rupert Stadler (Audi).
Etliche Medien sehen Müller als Favorit. Der Aufsichtsrat soll schon vor einigen Monaten über den 62-Jährige als Winterkorn-Nachfolger diskutiert haben. Müller kommt jedoch aus dem Konzern. Ex-BMW-Mann Diess dagegen ist erst seit Juli 2015 bei Volkswagen und bietet damit dem Aufsichtsrat etwas mehr Sicherheit, nicht doch noch in die Affäre hereingezogen zu werden. Er gibt auch gern den harten Sanierer. Diess bringt zudem eine wichtige Voraussetzung mit: Er ist Ingenieur. Eine Qualifikation, die man bei Volkswagen gern sieht. Jedoch warten auf den zukünftigen Chef Aufgaben, bei denen Kenntnisse in Fahrzeugtechnik nicht weiterhelfen.
Der baldige Volkswagenlenker muss unter anderem schnellstmöglich die kommunikative Richtung vorgeben. Die Agenturen des Vertrauens dürften darauf warten, dass der "Neue" über die richtige Linie entscheidet, um das Rest-Image des Konzerns zu retten. Denn Ökologie und Nachhaltigkeit bleiben für die Wolfsburger weiter wichtige Themen.
Der Aufsichtsrat scheint sich aber nicht nur mit der Chef-Frage zu beschäftigen: Bei Volkswagen häufen sich die personellen Abgänge. Audi-Vorstand Ulrich Hackenberg (Entwicklung), Porsche-Vorstand Wolfgang Hatz (Forschung und Entwicklung) und VW-Vorstand Heinz-Jakob Neußer müssen laut Medienberichten gehen.
Winfried Vahland, bisher Vorstandsvorsitzender der VW-Konzerntochter Skoda, soll angeblich neuer VW-Chef in den USA werden, das schreibt die "Auto-Bild". Der US-Boss muss sich einer Welle von Sammelklagen stellen. Rund 40 solcher Klagen sind dort nach Informationen des "NDR" und der "Süddeutschen Zeitung" inzwischen bei Gerichten eingereicht worden.
Ärger droht für Volkswagen auch außerhalb der USA: Verkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) teilte am Donnerstag mit, dass in Europa VW-Dieselmotoren manipulierte Abgaswerte aufweisen.