
Dieselaffäre:
VW-Chef Winterkorn tritt zurück
Der Chef von Volkswagen, Martin Winterkorn, gibt seinen Posten auf - 24 Stunden nach seiner öffentlichen Entschuldigung.
Volkswagen hat die Rücktrittsworte von Martin Winterkorn per Pressemitteilung verkündet. Rund 24 Stunden nach der öffentlichen Entschuldigung des obersten VW-Managers, zieht er also die Konsequenzen. "Volkswagen braucht einen Neuanfang – auch personell. Mit meinem Rücktritt mache ich den Weg dafür frei", ließ sich Winterkorn zitieren. Bereits seit einigen Tagen hatten Experten wie Ferdinand Dudenhöffer und Kommentatoren gefordert, dass sich der Vorstandschef zurückzieht.
Infolge der Manipulationen von Abgastests bei VW-Dieselautos in den USA war der Druck auf Winterkorn zuletzt stark gestiegen. Sein Vertrag sollte eigentlich formal an diesem Freitag vorzeitig bis Ende 2018 verlängert werden. Die Wolfsburger hatten zuvor zugegeben, dass es weltweit Unregelmäßigkeiten bei rund elf Millionen Fahrzeugen gibt. Der VW-Aufsichtsrat verkündete nun, dass "Vorschläge zu personellen Neubesetzungen bis zur Sitzung des Aufsichtsrates am kommenden Freitag vorliegen werden".
Wegen des Skandals muss Volkswagen Milliarden zurücklegen. Auch den für 2015 angepeilten Gewinn dürften die Wolfsburger nicht halten können. Bereits im dritten Quartal würden etwa 6,5 Milliarden Euro zurückgestellt, hieß es. (mit dpa)