„Es gibt kein integriertes Medienhaus, diese Diskussion der letzten Jahre hat die Verlage verwirrt", sagte Manfred Braun. Jeder Verlag müsse für sich die Frage beantworten, was er besonders gut kann. Die Frage nach der Strategie und nach dem Wohin sei bei vielen Verlagen allerdings noch "recht im Nebulösen“, hat der WAZ-Manager festgestellt.

Das sehen die Branchenkollegen natürlich anders. Mit Vertikalisierung und E-Commerce um Themenfelder herum sieht sich Burda -Manager Philipp Welte auf einem guten Weg. Und Springer-Vorstand Andreas Wiele sieht im Gegenteil sehr wohl große Synergien in der totalen Integration von Print-Marken und Online. Wiele: „Print und Online befruchten sich.

Klar ist jedenfalls, der Werbemarkt wird nie wieder zur vollen Blüte reifen. Und aus Paid Content ist im Internet bisher nicht viel zu holen. Verlage könnten nicht einfach die Inhalte plötzlich per Bezahlung anbieten, die bisher kostenlos im Internet zu haben sind, sondern müssten sich überlegen, welche Mehrwerte sie auf Inhalte aufsetzen, sagt der Unternehmensberater.

Die Stühle auf dem Sonnendeck jedenfalls sind abgeräumt. Die Leute sind jetzt im Maschinenraum und arbeiteten da, sagt G+J-Vorstandschef Bernd Buchholz, „und das machen sie gut.“


Autor: Judith Pfannenmüller

ist Korrespondentin für W&V in Berlin. Sie schaut gern hinter die Kulissen und stellt Zusammenhänge her. Sie liebt den ständigen Wandel, den rauhen Sound und die thematische Vielfalt in der Hauptstadt.