"Wir wollen nicht länger gleichgültig und tatenlos zusehen, wie das Mittelmeer zum Massengrab wird. Darum gedenken wir mit diesem Requiem all der toten Geflüchteten. Mit jedem toten Menschen im Mittelmeer gehen auch unsere europäischen Werte unter! Und gleichzeitig wollen wir alles unternehmen, um weiteres Sterben zu verhindern. Wir schicken noch ein Schiff", sagt Sandra Bils, Gründungsmitglied von United4Rescue.

Die Europahymne als Totenarie

Die dänische Künstlergruppe Between Music steht seit jeher für innovative Performancekunst. Für ihre Konzerte tauchen die Musiker:innen normalerweise in gläserne Wassertanks. Die Aktion im Mittelmeer war für sie eine Premiere. Um auf dem Meeresgrund Beethovens "Ode an die Freude" spielen zu können, bedarf es spezieller Unterwasserinstrumente.

In Zusammenarbeit mit Instrumentenbauern, Wissenschaftlerinnen und Tauchern ist ein außergewöhnliches Quintett entstanden: ein Kristallophon (gespielt von Laila Skovmand), eine Rotacorda (Nanna Bech), ein Schlagzeug (Morten Poulsen), Klangschalen (Moran le Bars) sowie eine Carbon-Violine (Robert Karlsson). Außerdem entwickelte Between Music für ihre Musik eine eigene Unterwasser-Gesangstechnik.

United4Rescue ist ein Bündnis zur Unterstützung der zivilen Seenotrettung auf dem Mittelmeer. Das Bündnis vereint mehr als 660 große und kleine Organisationen, Initiativen, Unternehmen, Vereine und Stiftungen aus den unterschiedlichsten gesellschaftlichen Bereichen. Bekannte Bündnispartner sind der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB), World Vision Deutschland, fritz-kola, der Koordinierungsrat der Muslime und die Evangelische Kirche in Deutschland.


Conrad Breyer, W&V
Autor: Conrad Breyer

Er kam über Umwege zur W&V. Als Allrounder sollte er nach seinem Volontoriat bei Media & Marketing einst beim Kontakter als Reporter einfach nur aushelfen, blieb dann aber und machte seinen Weg im Verlag. Conrad interessiert sich für alles, was Werber- und Marketer:innen unter den Nägeln brennt. Seine Schwerpunktthemen sind UX, Kreation, Agenturstrategie. Privat engagiert er sich für LGBTQI*-Rechte, insbesondere in der Ukraine.