Matthew Perry und Tom Lennon treten in verdammt große Fußstapfen: Aus dem Bühnenstoff "Ein seltsames Paar" machte CBS nämlich nun eine Serie, die in den USA bald in die zweite Staffel geht. Bei uns bekannt geworden ist die Geschichte von Oscar und Felix durch den Spielfilm aus dem Jahr 1968 mit den Leinwand-Legenden Walter Matthau und Jack Lemmon. Und die Serie dazu mit Jack Klugman und Tony Randall aus den 70ern. "The Odd Couple" gehörte 2015 zu den erfolgreichsten Serien im US-Fernsehen mit durchschnittlich knapp 10 Millionen Zuschauern. Darum und weil der Comedy-Stoff hierzulande schon mehrmals funktioniert hat, dürfte die schrullige Männer-WG auch im deutschen Fernsehen einziehen.
In dem Programm könnten Haushaltsprodukte und Fertiggerichte ihre Stärken gut herausstellen. Süß- und Knabberkram geht sicher auch gut. Unverzichtbar für Baumärkte.

"Sons of Anarchy"-Vater Kurt Sutter hat nachgelegt: In den USA läuft seit Kurzem "The Bastard Executioner". Das könnte Freunde von "Game of Thrones" ebenso ansprechen wie SoA-Fans: Um 1300 herum will der Waliser Wilkin Brattle eigentlich nach blutigen Kämpfen gegen England ein ruhiges Leben führen. Geht natürlich nicht, weil er zu einem Rachefeldzug gegen den fiesen Landadligen Ventris ausziehen muss. "The Bastard Executioner" hat irritierenderweise noch keinen Sendetermin für Deutschland. Immerhin, die DVD soll Ende 2016 kommen. Auch wenn die US-Zuseher die Serie auf FX weitgehend ignorieren, glauben wir daran, dass sie enormes Potenzial hat.
Ein Werbeumfeld für die schwerer zu packenden Zielgruppe, vor allem mittelalte Männer, die schnelle Autos, coole Uhren und Hochprozentiges mögen.

Politik ist spätestens seit "House of Cards" keine Einschlafhilfe mehr im fiktionalen Fernsehen, sondern ein Garant für Spannung und intelligente Dialoge. Ob "Madame Secretary" daran anknüpfen kann? Tea Leoni spielt die neue Außenministerin der USA. Erfahrung hat sie als ehemalige CIA-Agentin. Anschauen, weil das Politdrama von CBS direkt in die US-Top-Ten der meistgeguckten Serien eingestiegen ist. Staffel zwei läuft schon. Da spielt auch der Mitproduzent Morgan Freeman eine Rolle. Und Madeleine Albright - quasi eine Amtsvorgängerin von Leoni.
Hier schauen auch Frauen mit - höherpreisige Modemarken sind hier vermutlich richtig, außerdem praktische Mittelklassewagen und gesunde Esswaren.

Showtime verdanken wir schon ein paar Kracher, allen voran "Dexter". Einen Psychopathen der anderen Art finden wir nun an der Wall Street. Für "Billions" holten die Macher "Homeland"-Serienstar Damien Lewis vor die Kamera. Er spielt einen hochintelligenten, diabolischen Selfmade-Milliardär, der ordentlich Dreck am Stecken hat. Der Staatsanwalt, gespielt von Paul Giamatti, will ihn drankriegen. Los geht es aber in den USA erst im Januar mit der hochkarätig besetzten Serie. Geplant sind zunächst zwölf Folgen.
Umfeld: Luxus ist Programm! Alles, was nicht so leicht zu haben ist und Begehrlichkeiten weckt, macht sich hier als TV-Werbung gut. Finger weg: Banken!

Apropos "Dexter": Der ist ja nun ist fort, aber in Miami geht das Morden weiter: Ein bisschen an Leichen rumschnibbeln darf "Rosewood" (Fox). Miamis neuer TV-Pathologe verspricht düstere Geheimnisse vor sonniger Kulisse und scharfe Dialoge mit seiner Ermittlungspartnerin von der Polizei. Schauspieler Morris Chestnut bringt den nötigen Coolness-Faktor mit. Fox hat aufgrund des Erfolgs die Back-Nine-Order erteilt und die Produktion auf 22 Folgen erweitert.
Werbespots für Bier und trendige Wodka-Marken sind bei "Rosewood" bestimmt ganz gut aufgehoben. Top: Reiseanbieter.

Ein Comedy-Experiment wagt CBS: "Life in Pieces" erzählt mit nur einer Kamera eine Familiengeschichte aus verschiedenen Perspektiven der Familienmitglieder mit vier Episoden pro Folge. Mit Szenen wie einer Beerdigung: Zu der lädt das Familienoberhaupt anlässlich seines Geburtstags. Den Patron spielt James Brolin, 75, in seinen 40ern groß geworden mit "Hotel". Einen seiner Söhne verkörpert Colin Hanks. CBS hat die erste Staffel aufgrund der guten Einschaltquoten auf 22 Episoden verlängert. Einen deutschen Sender gibt es noch nicht.
Das ist praktisch Familienprogramm, alles geht, von Spielsachen über FMCG und Versicherungen bis zu Onlineshops und -auktionsplattformen.

Noch nicht einmal in den USA angelaufen ist die Produktion "Colony" von USA Network. Dennoch gibt es ein paar gute Gründe, warum wir uns den Sciencefiction ins deutsche Programm wünschen. Der erste: Josh Holloway ("Lost") spielt die Hauptrolle. Er und seine Familie müssen sich entscheiden: Kooperation mit der neuen Macht - oder Widerstand. Denn Los Angeles wurde von einer außerirdischen Macht besetzt, die laut Produzent Carlton Cuse durch reale Fotos aus der Zeit der Nazibesatzung inspiriert wurde. Auch damals habe sich die Gesellschaft geteilt in jene, die einfach mitgehen, und jene, die gegen die Invasoren aufstanden. Der Trailer jedenfalls sieht nach gut gemachter Spannung aus. '
Wer das schaut, braucht vielleicht bald einen noch besseren Smart-TV. Oder eine modernere Wohnungseinrichtung.


Autor: Susanne Herrmann

schreibt als freie Autorin für W&V. Die Lieblingsthemen von @DieRedakteurin reichen von abenteuerlustigen Gründern über Medien und Super Bowl bis Streaming. Marketinggeschichten und außergewöhnliche Werbekampagnen dürfen aber nicht zu kurz kommen.